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Wirtschaft: Die Börsen verlieren an Schwung Erste Quartalszahlen enttäuschen Analysten

Frankfurt am Main – Historisch betrachtet ist der Januar eigentlich ein guter Börsenmonat. Bis jetzt hat sich die Börse freilich um diese Erkenntnis nur wenig geschert.

Frankfurt am Main – Historisch betrachtet ist der Januar eigentlich ein guter Börsenmonat. Bis jetzt hat sich die Börse freilich um diese Erkenntnis nur wenig geschert. Die ersten Handelstage waren nicht schlecht. Aber der Schwung ist schon wieder dahin. „Wir sind auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt“, heißt es bei der Commerzbank ernüchtert. Vor einer Woche waren nicht nur ihre Experten hoffnungsfroh, weil der Deutsche Aktienindex (Dax) mit Tempo die Marke von 4300 Punkten genommen hatte und manche Papiere zweistellige Kursanstiege registrierten. Jetzt sind die Börsianer wieder bescheidener – und freuen sich darüber, dass die Marke von 4200 Punkten gehalten werden konnte.

Zwar ist der EuroKurs zuletzt nicht mehr angestiegen und hat damit auch Druck von der Börse genommen. Aber das Öl hat sich wieder verteuert, und aus den USA trudelten erste Unternehmenszahlen für das vergangene Jahr ein, die nicht immer erfreulich waren. Zudem belasten die Gewinnwarnungen von Chip-Hersteller Infineon und von Epcos. Michael Busse, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen, warnt schon vor einem enttäuschenden Jahr 2005 für Technologie-Aktien. Generell ist die Konjunktur im vierten Quartal 2004 hier zu Lande zwar nicht schlecht, aber eben auch nicht so gut gelaufen, wie das manche Auguren geglaubt hatten. Diese Faktoren markieren letztlich den Boden der Tatsachen, den die Kurse wieder erreicht haben.

Dabei ist das Umfeld für Aktien derzeit so schlecht nicht: Die Zinsen sind weiter niedrig. Gerade hat die Europäische Zentralbank (EZB) angedeutet, dass sie vorerst daran wohl auch nichts ändern wird. Die Inflationsrate sinkt tendenziell und auch der Euro scheint nicht mehr neue Höhen erklimmen zu wollen. Schließlich stecken immer noch Milliarden in Geldmarktfonds oder Festgeldkonten. Die Anleger warten auf Einstiegschancen für ein Aktieninvestment. Und eigentlich, heißt es nicht nur bei der Commerzbank, sind deutsche Aktien derzeit vorteilhaft bewertet und damit eigentlich billig. „Die Chancen am deutschen Aktienmarkt sind weiter als günstig einzuschätzen.“ Siemens etwa wäre ein Kauf, sagen die Experten. Oder andere der großen Standardaktien, die zudem eine lukrative Rendite versprechen. Nur keine High-Tech- Werte. ro

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