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Wirtschaft: Die Chipfabrik von AMD wächst in die Höhe

Rund 1400 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden Dresden (rah).Der Grundstein für "Fab 30" ist gelegt.

Rund 1400 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden

Dresden (rah).Der Grundstein für "Fab 30" ist gelegt.Rund sieben Monate nach dem ersten symbolischen Spatenstich beginnt die neue Chip-Fabrik des amerikanischen Halbleiterherstellers Advanced Micro Devices (AMD) in Dresden in die Höhe zu wachsen.Läuft alles nach Plan, sind Mitte nächsten Jahres 450 Mill.DM verbaut, wäre der Fabrikneubau fertiggestellt.Generalauftragnehmer ist die Jenoptik-Tochter Meissner und Wurst GmbH.Der Probebetrieb soll Ende 1998 anlaufen, die Serienfertigung Mitte 1999 beginnen. Die Investitionen, die bis zum Jahre 2006 auf rund 2,9 Mrd.DM beziffert wurden, haben sich wegen des zwischenzeitlich gestiegenen Dollarkurses auf 3,2 Mrd.DM erhöht.Erst im März war die Finanzierung eines Kredites von 1,65 Mrd.DM durch ein Bankenkonsortium unter Führung der Dresdner Bank sichergestellt worden.Bund und Freistaat fördern mit mit 500 Mill.DM, zuzüglich 300 Mill.DM Zinssubventionen.Rund 1400 Mitarbeitern soll die "Fab 30" künftig einen Arbeitsplatz bieten. Die Stimmung bei AMD ist gut, seit im März der neue Prozessor K6 der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte.Mit dem K6 will AMD endgültig den Durchbruch erzielen und dem Pentium von Intel paroli bieten.Der Marktanteil von derzeit rund 10 Prozent soll zur Jahrtausendwende auf 30 Prozent gesteigert werden.Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem Dresdner Werk zu. Mit dem Bau der "Fab 30" von AMD ist die sächsische Staatsregierung ihrem Ziel, Dresden zum Hochtechnologiestandort auszubauen, ein weiteres Stück näher gerückt.Zwar wurde eine Mitteilung, Siemens plane gemeinsam mit Motorola eine weitere Investition von 2,5 Mrd.DM, postwendend dementiert, unstrittig ist hingegen, daß beide Firmen miteinander verhandeln.Unstrittig ist weiter, daß Siemens einen Partner für den Einstieg in die Technologie der 300-Millimeter-Wafer sucht und das Dresdner Werk als "ultramodern" gilt.Mittlerweile läuft das Dresdner Siemens Microelectronics Center (Siemec) mit etwa 2000 Beschäftigten auf Hochtouren.Im Laufe des Jahres soll die Produktion auf 7500 Wafer pro Woche weiter hochgefahren werden.Bis 2004 sollen insgesamt 2,7 Mrd.DM investiert sein.Allerdings hatte eine DIW-Studie vom März angemerkt, daß erst bei einer Umsatzrendite von 10 Prozent die summarisch zum Anschlag gebrachten Fördermittel in Höhe von 937 Mill.DM durch Steuereinnahmen von 987 Mill.DM übertroffen werden, gerechnet auf einen Zeitraum von 10 Jahren.Gegenwärtig wird in Modellrechnungen von 5 Prozent Umsatzrendite und 700 Mill.DM Steuereinnahmen ausgegangen.Allerdings werden danach auch 1,55 Mrd.DM in die Sozialkassen fließen.Bei den Werken von Siemens und AMD wird zusammen von einem Beschäftigungseffekt von rund 8000 Arbeitsplätzen allein im Raum Dresden ausgegangen. Wenig günstig ist hingegen die Lage für den dritten Mikroelektronik-Hersteller am Ort, das Zentrum Mikroelektronik Dresden (ZMD).Das ZMD ist ein Überbleibsel der ehemaligen DDR-Mikroelektronikindustrie und mit 460 Mitarbeitern vergleichsweise klein.ZMD macht sein Geschäft vor allem mit andwenderspezifischen Analog/Digital-Schaltungen sowie Foundry.Das Werk wurde vom Freistaat Sachsen 1993 vor der Abwicklung durch die Treuhandanstalt bewahrt, Dresdner Bank und Commerzbank verwalten für den Freistaat treuhänderisch.Mit einer Anschubfinanzierung von 125 Mill.DM war ZMD 1993 an den Start gegangen und sollte nach drei Jahren privatisiert werden.Doch die Umsatzzahlen wurden verfehlt, wenn auch die Geschäftsführung geltend macht, daß 1997 mit einem Umsatz von 77 Mill.DM erstmals ein positives Betriebsergebnis erzielt werden soll.Doch die Privatisierung steht noch aus.

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