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Stress sieht anders aus. Die Stimmung an der Wall Street ist derzeit gut. Foto: dapd

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Wirtschaft: Die Citi verträgt noch keinen Stress 15 von 19 US-Banken

gegen Crash gewappnet.

New York - Während viele Banken in Europa frisches Geld brauchen, stehen die großen US-Institute in der Mehrzahl gut da, wie die Notenbank Fed nach ihrem jüngsten Stresstest am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Lediglich vier der 19 wichtigsten Finanzkonzerne des Landes würden einen massiven Wirtschaftsabschwung nicht überstehen. Dazu zählt die Citigroup. Sie musste während der Finanzkrise 2008/09 vom Staat gerettet werden, wie eine Reihe anderer Institute.

Auch die auf Privatkunden spezialisierten Banken Suntrust und Ally Financial – die frühere General-Motors-Finanztochter GMAC – patzten. Ihre Kernkapitalquote würde unter die geforderten fünf Prozent rutschten, Ally würde gerade mal 2,5 Prozent erreichen und bildet damit das Schlusslicht im Test. Der Versicherungskonzern Metlife scheiterte ebenfalls. Die Bank of America meisterte den Stresstest dagegen – das problembeladene Geldhaus spart seit der Finanzkrise eisern und zahlt nur noch eine Minidividende von einem Cent im Quartal.

Die US-Banken seien heute besser aufgestellt hieß es bei der Fed weiter. Demnach summierte sich das Kapitalpolster der getesteten Finanzkonzerne Ende vergangenen Jahres auf 759 Milliarden Dollar (etwa 576 Milliarden Euro). Anfang 2009 und damit mitten in der Finanzkrise waren es 420 Milliarden Dollar. Bei dem jährlich wiederkehrenden Stresstest rechnet die Fed durch, was mit den Rücklagen der Finanzfirmen passieren würde, wenn Märkte und Wirtschaft taumeln. Die europäische Bankenaufsicht EBA hatte im Dezember die Ergebnisse ihres Stresstests verkündet: 31 der 65 größten europäischen Institute (ohne Griechenland) brauchten frisches Kapital, darunter auch Deutsche Bank und Commerzbank. Allerdings sind die Stresstests dies- und jenseits des Atlantiks nur schwer vergleichbar, weil sie von unterschiedlichen Annahmen ausgehen.

Die Fed unterstellt bei ihrem Test, dass sich wichtige Kenngrößen dramatisch verschlechtern. So würden die Aktienkurse um die Hälfte einbrechen, die Häuserpreise um 21 Prozent schmelzen und die Arbeitslosenquote auf 13 Prozent hochschnellen. Momentan liegt sie bei 8,3 Prozent, zur Hochzeit der Krise waren es 9,9 Prozent. Der Verlust, den die Finanzkonzerne in diesem Szenario schultern müssten, läge auf neun Monate verteilt bei 534 Milliarden Dollar. dpa

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