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Wirtschaft: Die D-Mark kehrt zurück

Nicht nur C&A lockt Kunden mit der alten Währung

Berlin (jaf). Elf Monate nach der EuroEinführung dreht die Bekleidungskette C&A das Rad zurück - allerdings nur für eine Woche: Vom 30. November bis zum 7. Dezember können C&A-Kunden in allen 185 Filialen mit der D-Mark bezahlen. Die Aktion „Auf Mark und Pfennig“ erlaubt auch eine kombinierte Bezahlung in D-Mark und in Euro.

C&A sieht den Umtausch als Service für die Kunden, wie Pressesprecher Knut Brüggemann sagte. Ob die Aktion zusätzliche Umsätze bringe, sei nicht absehbar. Allerdings habe es mit einem ähnlichen Angebot mehrerer Einzelhändler in der Stadt Siegburg bei Bonn Anfang November positive Erfahrungen gegeben. „Eine interne Umfrage unter C&A-Mitarbeitern hat ergeben, dass viele noch D-Mark-Scheine und Münzen zu Hause haben.“ Logistisch sei die D-Mark-Annahme kein Problem, da der Umrechnungskurs noch in den Kassen gespeichert sei. „Wir bringen das Geld gesammelt auf die Landesbank, müssen aber eine Umtauschgebühr bezahlen.“ Die Bekleidungskette startet die erste bundesweite Aktion dieser Art. „Das ist cleveres Marketing, das Respekt verdient“, sagt Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels. „Allerdings ist der Umtausch eine Selbstverständlichkeit. In den allermeisten größeren Geschäften kann ich ohne Probleme meine D-Mark-Scheine loswerden.“

Die Aktion sei nicht wettbewerbswidrig, betont Pellengahr: „Hier ist die Rechtslage eindeutig.“ So hatte unlängst das Oberlandesgericht Hamm eine einstweilige Verfügung der Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs gegen eine D-Mark-Aktion im sauerländischen Marsberg zurückgewiesen.

Die Bundesbürger horten noch 4,9 Milliarden Euro in D-Mark-Noten und 3,8 Milliarden in D-Mark-Münzen in ihren Sparstrümpfen. Die meisten werden ihre „Schlafmünzen“ auf dem klassischen Weg los: An den Bankschaltern der Landeszentralbanken herrsche reger Betrieb, sagt Johannes Korz, Pressesprecher der Bundesbank. So wollten beispielsweise in Frankfurt 100 bis 150 Menschen pro Tag ihr altes Bargeld eintauschen.

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