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Wirtschaft: Die Deutsche Bahn leitet den Kurswechsel ein

BERLIN (chi). Die Deutsche Bahn hat ihren Kurswechsel bei den Investitionen nun offiziell abgesegnet.

BERLIN (chi). Die Deutsche Bahn hat ihren Kurswechsel bei den Investitionen nun offiziell abgesegnet. Der Aufsichtsrat genehmigte am Mittwoch das Vorhaben des Bahnvorstandes, in den kommenden sechs Jahren knapp 37 Mrd. DM in die Modernisierung des bestehenden Netzes, die sogenannte "Strategie Netz 21", zu investieren. Weitere 10,8 Mrd. DM sollen in Leit- und Sicherungstechnik fließen. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sprachen im Anschluß an die Sitzung von einem Richtungswechsel. "Statt in teure Prestigeprojekte wird nun vor allem in die Fläche investiert - dort, wo mit geringem Einsatz schnell große Effekte erzielt werden", sagte der Sprecher der Eisenbahnergewerkschaft GdED, Hubert Kummer, dem Tagesspiegel.

Auch für den Transrapid wird die Bahn keine zusätzlichen Mittel bereitstellen. Der Vorstand sprach zwar von einem "zukunftsweisenden" Projekt und betonte, daß die Bahn als Betreiber der Magnetschnellbahn zur Verfügung stehe. Sie könne aber "keine weiteren Lasten und Risiken übernehmen". Mehrkosten müßte deshalb allein die Industrie tragen. "Wenn die Industrie überzeugt ist, daß sie mit dem Transrapid im Ausland Geld verdienen kann, dann sollte es kein Problem sein, in Vorleistung zu gehen", kommentierte die Gewerkschaft.

Die Investitionsstrategie der Bahn stößt bei den Arbeitnehmervertretern dagegen auf große Zustimmung. Ziel der "Strategie Netz 21" ist es, die unterschiedlichen Verkehrsarten - Hochgeschwindigkeit, Nah- sowie Güterverkehr - zu "entmischen". Lob gab es auch vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Diese Strategie sei für die Bahn "überlebensnotwendig". Wie es mit den sogenannten Prestigeprojekten weitergeht, ist dem Vernehmen nach aber noch nicht endgültig entschieden. Das Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" werde zunächst nur in einem Teil gestartet, teilte der Vorstand mit. Zur umstrittenen Trasse Nürnberg-Erfurt gab es keine Äußerung.

"Kein Thema" war offenbar ein möglicher Börsengang der Tochter Deutsches Reisebüro (DER). Die Planungen über die Zukunft der Tourismussparte seien noch nicht abgeschlossen, hieß es. Einen Wechsel gibt es dagegen im Vorstand: Dieter Ullsperger, Chef der Konzerntochter DB Station & Service, rückt in den Vorstand der Holding und übernimmt dort auch die Verantwortung für den Bereich Immobilien. Peter Reinhardt geht zum 31. Juli in den Ruhestand.

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