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Wirtschaft: Die Deutschen kaufen mehr Bücher

Aber der Sortimentshandel verliert an Umsatz

Frankfurt am Main - Die Deutschen lesen immer mehr – oder zumindest kaufen sie immer mehr Bücher. Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Freitag in Frankfurt am Main mitteilte, stieg der Umsatz des Buchhandels mit Büchern und Fachzeitschriften um 0,4 Prozent auf 9,73 Milliarden Euro. Seit 2003 verzeichnet die Branche jeweils leichte Zuwächse.

„Die Leselust und das Interesse an gut aufbereiteten Inhalten sind ungebrochen groß“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis. Das Buch sei wichtig für die „kulturelle und gesellschaftliche Bildung gerade auch der heranwachsenden Generation“. Noch liege der Umsatzanteil von E-Books bei einer Größenordnung von weniger als einem Prozent, doch das werde sich im laufenden Jahr sicher verdoppeln. So steige seit Jahren beispielsweise auch der Umsatz der Verlage mit Onlinediensten; 2010 wurde ein Plus von 17,2 Prozent erzielt.

Profitiert vom stabilen Interesse der Kunden hat vor allem das Internetgeschäft: 1,35 Milliarden Euro Umsatz mit Büchern wurden 2010 über das Internet gemacht. Das sind 14,1 Prozent mehr als im Jahr 2009 und entspricht einem Marktanteil von 13,8 Prozent.

Leidtragender dieser Entwicklung ist der Sortimentsbuchhandel – „auch wenn er mit einem Umsatzanteil von über 50 Prozent immer noch der wichtigste Vertriebsweg für Bücher ist“, sagte Jürgen Horbach, Schatzmeister und Wirtschaftssprecher des Börsenvereins. Der stationäre Handel nutze das Netz noch zu wenig für sein Geschäft.

2010 betrug der Umsatz des Sortimentsbuchhandels 4,92 Milliarden Euro – das war ein Minus um 2,8 Prozent. Gut war das Jahr insbesondere für das Sachbuch, das seinen Umsatzanteil von 9,0 auf 10,3 Prozent steigern konnte. Gleich blieb der Umsatz bei der Belletristik (33,8 Prozent), leicht rückläufig waren die Kinder- und Jugendliteratur (15,2 gegenüber 15,7 Prozent) und Ratgeber (13,9 Prozent gegenüber 14,1 Prozent). Leicht angestiegen ist 2010 die Titelproduktion auf 84 351 Erstauflagen. Im Vorjahr waren es 81 793. Ebenfalls gestiegen ist der Titelausstoß in der Kinder- und Jugendliteratur von 7438 auf 8082 Titel. KNA

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