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Wirtschaft: Die Experten sind fast immer zu optimistisch

Wachstumsprognosen zählen zu den heiklen Aufgaben der Wirtschaftsforscher. Um ein möglichst plausibles Szenario für die künftige wirtschaftliche Entwicklung zu erhalten, füttern sie komplizierte Modelle mit großen Datenmengen.

Wachstumsprognosen zählen zu den heiklen Aufgaben der Wirtschaftsforscher. Um ein möglichst plausibles Szenario für die künftige wirtschaftliche Entwicklung zu erhalten, füttern sie komplizierte Modelle mit großen Datenmengen. Angesichts des Aufwandes, den die Forscher betreiben, muss das Ergebnis enttäuschen. Die Auguren waren in ihren Prognosen in der Regel viel zu optimistisch. Die Abweichungen zwischen Vorhersage und Wirklichkeit waren in den vergangenen Jahren dabei teils so groß, dass Experten am Sinn und Zweck der Gutachten zweifeln. Eine wichtige Funktion haben sie aber für die Bundesregierung . Ihre Wachstumsprognose und Steuerschätzung beruht auf der Gemeinschaftsprognose der Institute. „Die auf Dezimalstellen berechneten Prognosen haben nur eine Pseudogenauigkeit“, sagt Johann Hahlen, Chef des Statistischen Bundesamtes. Ihn wundert das nicht: Ganze vier Jahre braucht die Behörde, um das deutsche Wirtschaftswachstum auf verlässliche statistische Primärdaten zu stellen. Doch die Un genauigkeit der halbjährlichen Vorhersagen der Forscher hat nicht nur statistische Gründe. Unvorhersehbare Ereignisse wie Terroranschläge lassen sich nicht in Prognosen einbauen. Aber auch die wirtschaftspolitische Ausrichtung der Institute kann ihre Gutachten ideologisch färben – und somit ungenau machen. mot

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