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Wirtschaft: Die Genugtuung ist nicht zu übersehen (Kommentar)

Es ist der bislang größte Fall in der Geschichte des Bundeskartellamts: Mit Bußgeldern von über 300 Millionen Mark will die Behörde jene Firmen zur Verantwortung ziehen, die in den Zeiten des Baubooms zwischen 1995 und 1998 den Markt untereinander aufgeteilt und die Beton-Preise in die Höhe getrieben haben. Die Strafe trifft die Unternehmen empfindlich: Denn anders als zu Zeiten des Gemauschels ist die Baukonjunktur heute abgeflaut, die Geschäfte laufen ohnehin schlecht.

Es ist der bislang größte Fall in der Geschichte des Bundeskartellamts: Mit Bußgeldern von über 300 Millionen Mark will die Behörde jene Firmen zur Verantwortung ziehen, die in den Zeiten des Baubooms zwischen 1995 und 1998 den Markt untereinander aufgeteilt und die Beton-Preise in die Höhe getrieben haben. Die Strafe trifft die Unternehmen empfindlich: Denn anders als zu Zeiten des Gemauschels ist die Baukonjunktur heute abgeflaut, die Geschäfte laufen ohnehin schlecht. Zudem müssen die Firmen die Bußgelder aus versteuertem Gewinn zahlen, das macht die Sache teuer. Für die meisten Mitglieder des Kartells bleibt die bittere Erkenntnis: außer Spesen nichts gewesen. Dass das Kartellamt hart gegen das Beton-Syndikat vorgeht, ist richtig und angemessen. Denn mit ihren wettbewerbswidrigen Absprachen haben die Firmen die Baukosten kräftig verteuert - zum Nachteil ihrer Kunden, der Beschäftigten und des Steuerzahlers. Denn auch auf den Regierungs- und Parlamentsbaustellen in Berlin hat die Beton-Connection kräftig zugeschlagen. Nun drohen neben den Bußgeldern weitere Sanktionen: Schadensersatzansprüche und der Ausschluss von öffentlichen Aufträgen. Beim Kartellamt ist die Genugtuung über den großen Coup nicht zu übersehen. Das Amt hat seine Kritiker in die Schranken verwiesen. Die Botschaft ist klar: Wir sind kein Papiertiger.

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