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Wirtschaft: Die Hälfte der Top-Aktien fällt zurück

Berlin - Die deutschen Aktienwerte haben unter dem hohen Ölpreis gelitten, doch am Ende des Monats hat sich der Dax noch einmal gefangen: Am Nachmittag notierte er bei 3970 Punkten und lag damit rund 1,7 Prozent höher als vor vier Wochen. Die Angstmonate, wie der September und Oktober auf dem Börsenparkett genannt werden, konnten so den schwachen Sommer wettmachen.

Berlin - Die deutschen Aktienwerte haben unter dem hohen Ölpreis gelitten, doch am Ende des Monats hat sich der Dax noch einmal gefangen: Am Nachmittag notierte er bei 3970 Punkten und lag damit rund 1,7 Prozent höher als vor vier Wochen.

Die Angstmonate, wie der September und Oktober auf dem Börsenparkett genannt werden, konnten so den schwachen Sommer wettmachen. Der Dax liegt nur noch leicht unter seinem Punktestand zu Jahresbeginn.

Wie im Vormonat blieb im Oktober der Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 4000 Punkten – zeitweise sogar bis auf 4078 Zähler – selten. Rekordölpeise von mehr als 52 Dollar je Barrel der Marke Brent drückten den deutschen Leitindex in dieser Woche kurzzeitig sogar bis auf 3838 Punkte.

Wie schon in den Vormonaten war die Auswahl der Aktien schwierig: Trotz Index-Gewinns liegen 15 der 30 Dax-Werte im Monatsvergleich im Minus. Besonders hart traf es das Altana-Papier (minus 15 Prozent), weil sich die Zulassung für das Atemwegsmedikament Roflumilast in den USA überraschend verzögert.

Bei Volkswagen dagegen nutzten viele Anleger die Nachrichtenlage zum Einstieg. Trotz Tarifverhandlungen, Warnstreiks und eines Rückgangs der operativen Gewinne raste VW im Oktober allen anderen Dax-Werten davon. Analysten begründeten das Kursplus von fast zwölf Prozent auf 34,70 Euro mit der Hoffnung auf eine Trendwende. Der Markt habe noch Schlimmeres erwartet. Daimler-Chrysler hingegen hat zwar den Konzerngewinn im dritten Quartal mehr als verdoppelt und die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt, schaffte den Weg in die Pluszone jedoch nicht. Anleger schreckt vor allem der vom Smart verursachte Gewinneinbruch bei der Mercedes Car-Group ab.

Stärkere Abgaben hatten neben der Deutschen Post auch Aktionäre der Deutschen Börse und von Thyssen-Krupp zu verkraften. Der Stahlhersteller rechnet zwar für 2004 weiter mit einem Rekordergebnis, doch mehren sich unter den Anlegern Sorgen über eine kräftige Abbremsung des chinesischen Wachstums.

Die Reisekonzerne im Dax, Tui und die Lufthansa, konnten sich dagegen mit 9,4 beziehungsweise 10,4 Prozent behaupten. Während sich bei der Tui Diskussionen um einen neuen Großinvestor positiv auswirkten, lieferte die Lufthansa Fakten: Im September stieg die Zahl der Passagiere um knapp 16 Prozent und damit stärker als bei jeder anderen europäischen Airline.

Auch SAP konnte gute Zahlen präsentieren. Europas größter Softwarekonzern übertraf die Markterwartungen und peilt ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich an . Die Oktober-Bilanz: plus 6,5Prozent auf gut 133 Euro. Zu den Monatsbesten gehören jedoch – wie zuletzt auch – die Energieversorger Eon und RWE. Letztere haben im Jahresverlauf stark zugelegt – und zwar um mehr als 70 Prozent.

Veronika Csizi

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