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Wirtschaft: Die Heckenschützen und Al Qaida

Nach den Verhaftungen wegen der HeckenschützenAttacken im Raum Washington D.C.

Nach den Verhaftungen wegen der HeckenschützenAttacken im Raum Washington D.C. stürzen sich die amerikanischen Medien jetzt auf das Kompetenz-Gerangel, welcher Gerichtsbezirk die Angeklagten als erster in die Todeszelle schicken darf. Vergangene Woche gesellte sich die US-Bundesregierung zu den Staaten Virginia, Maryland und Alabama in die Reihe der Kläger gegen John Allen Muhammad. Und während die Anwälte sich darum kümmern, hoffen wir, dass die FBI-Beamten nicht herumsitzen und sich gegenseitig auf die Schultern klopfen. Denn eine wichtige Frage bleibt unbeantwortet: Waren Muhammad und John Lee Malvo einsame Irre oder sind sie mit islamischen Terroristen verbunden? Die Verrücktentheorie könnte richtig sein, und sie wird verständlicherweise von Moslems, die sich zu den Verhaftungen geäußert haben, unterstützt. Aber Details, die über Muhammads Vergangenheit ans Licht kommen, deuten auf eine Verbindung zum Terrorismus hin.

Für einen Obdachlosen hatte er viel Geld. Er konnte ein teures Gewehr bezahlen. Einem Priester zufolge, der das Obdachlosenasyl leitete, in dem Muhammad wohnte, bekam dieser Anrufe von einem Reisebüro. Darin sei es um Skiurlaube in Utah und Colorado gegangen. „Ich nahm an, dass er von irgendeiner Gruppe Geld erhielt“, sagte der Priester. Einem Freund zufolge hat Muhammad gesagt, die Attacken des 11. September „hätten schon viel früher passieren müssen“. Und es gibt noch mehr Hinweise, denen nachgegangen werden muss.

Aber in dieser Hinsicht hat das FBI schon bei den Anthrax-Attacken Ende 2001 enttäuscht. Sogar angesichts der Indizien, dass die Terroristen des 11. September hinter den Anthrax-Attacken stecken könnten, blieb das FBI auf seine Verrücktentheorie fixiert. Einer der Flugzeugentführer wurde wegen einer Gewebeveränderung behandelt, deren Auslöse Ärzten zufolge Anthrax gewesen sein könnte. Die „Washington Post“ berichtet, dass eine „große Zahl von Wissenschaftlern und Experten der biologischen Kriegsführung die Verrücktentheorie stark anzweifelt“. Wir hoffen, dass die Heckenschützen gestörte Menschen sind und nichts mit Al Quaida zu tun haben. Dennoch würden wir uns sicherer fühlen, wenn das FBI ihrer Spur folgen würde, wo immer sie hinführen mag.

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