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Wirtschaft: Die Ila fliegt

Luftfahrtmesse verzeichnet auf dem neuen Gelände mit mehr als 1200 Ausstellern einen Rekord.

Berlin - Die Luftfahrtmesse Ila hat bei ihrer Premiere auf neuem Terrain eine stabile Besucherzahl erzielt. Bis Sonntagabend würden rund 230 000 Gäste in Schönefeld bei Berlin erwartet, etwa so viele wie bei der Ila vor zwei Jahren, teilte die Messeleitung am Samstag mit. Davon seien etwa 125 000 Fachbesucher. 1243 Aussteller aus 46 Ländern bedeuteten einen Rekord. Am Boden und in der Luft waren diesmal 275 Fluggeräte zu sehen, darunter die beiden weltgrößten Verkehrsflugzeuge Airbus A-380 und Boeing 747-8. Darüber hinaus war der Militärtransporter A-400M am Boden und in der Luft zu sehen.

Im Fokus der Messe, die vom BDLI und der Messe Berlin alle zwei Jahre ausgerichtet wird, standen in diesem Jahr vor allem unbemannte Fluggeräte. Für reichlich Diskussionsstoff sorgte zudem die Ankündigung der möglichen Fusion der Konzerne EADS und BAE Systems zur weltweit größten Rüstungsschmiede.

Aus Sicht der Industrie hat die neue Ila ihre Bewährungsprobe bestanden, auch wenn milliardenschwere Verträge diesmal nicht verkündet werden konnten. „Die Resonanz der Aussteller auf das neue Gelände ist sehr positiv, weil die Wege sehr kurz sind“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Dietmar Schrick. Die Ila wurde erstmals auf einem neuen, 250 000 Quadratmeter großen Veranstaltungsgelände westlich des künftigen Hauptstadtflughafens bei Selchow ausgerichtet. Schrick wies auf den Besuch zahlreicher Delegationen hin, „auch die entscheidenden Leute aus der Politik und aus der Industrie“ seien gekommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Internationale Messe am Dienstag eröffnet, gemeinsam mit dem Wirtschaftsminister des Ila-Partnerlandes Polen, Waldemar Pawlak. Auch mehrere Bundesminister machten einen Rundgang.

„Wir haben diesmal nicht diese spektakulären Abschlüsse wie vor zwei Jahren“, räumte Schrick ein. Auf der Ila 2010 lag das Volumen bei 16,5 Milliarden Dollar. Er nannte dafür zwei Gründe: Zum einen sei der Auftragseingang der Branche nach dem Rekordjahr 2011 in diesem Jahr geringer. Hinzu komme, „dass viele der Abschlüsse im ersten Halbjahr getätigt werden“ und der Messetermin diesmal vom Frühsommer auf September verlegt wurde. Damit wollte man der für 3. Juni geplanten Eröffnung des Hauptstadtflughafens aus dem Weg gehen. Diese wurde inzwischen auf Oktober 2013 verschoben. Die Ila 2014 werde Ende Mai stattfinden, kündigte Schrick an.

Abseits der Abschlüsse der Industrie soll die Messe auch die Region beflügelt haben: Durch die Ausgaben der auswärtigen Besucher und Aussteller sei Marktforschern zufolge ein Kaufkraftzufluss von etwa 190 Millionen Euro für Berlin-Brandenburg generiert worden.dpa/dapd

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