zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Die Inflation sinkt auf ein neues Rekordtief

WIESBADEN (ari/HB).Der Verfall der Heizöl- und Benzinpreise hat die deutsche Inflationsrate auf den niedrigsten Stand seit der Einheit gedrückt.

WIESBADEN (ari/HB).Der Verfall der Heizöl- und Benzinpreise hat die deutsche Inflationsrate auf den niedrigsten Stand seit der Einheit gedrückt.Erstmals sank die Teuerungsrate im August zudem auch in den neuen Ländern unter ein Prozent.Bundesweit ging die jährliche Teuerungsrate von 0,9 Prozent im Juli auf 0,8 Prozent im August zurück.Binnen Monatsfrist gaben die Preise für die Lebenshaltung der privaten Haushalte sogar um 0,1 Prozent nach.

Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, fiel die westdeutsche Inflationsrate mit 0,7 (Vormonat: 0,9) Prozent auf das niedrigste Niveau seit elf Jahren.In den neuen Bundesländern ermittelten die Statistiker eine jährliche Teuerungsrate von nur noch 0,9 (1,0) Prozent.Auch für die einzelnen Güterarten finden die Statistiker inzwischen keine auffälligen Unterschiede mehr bei der Preisentwicklung in Ost und West.Nur noch der Blick in die Vergangenheit belegt, welch hohe, teilweise zweistellige Teuerungsraten der Übergang zur Marktwirtschaft und der Abbau der Preissubventionen für viele Güter wie Brot, Bahntarife und Mieten nach dem Ende der DDR mit sich gebracht hatte.

Da die amtliche Preisstatistik nach Schätzung der Deutschen Bundesbank die tatsächliche Teuerung um etwa einen Dreiviertel-Prozentpunkt überzeichnet, gibt es in der Bundesrepublik faktisch keine Teuerung.Nach Einschätzung der Bundesbank ist der Rückgang der Preise vor allem auf die Ölpreise zurückzuführen.Während sich in diesem August Heizöl gegenüber Juli nochmals um 3,5 Prozent verbilligte und damit (in Westdeutschland) um 21,7 Prozent preiswerter war als im August 1997, war die Entwicklung vor Jahresfrist gerade anders herum.Damals hatte sich der Heizölpreis in Monatsfrist um 5,4 Prozent erhöht und auch im Jahresvergleich mit 9,4 Prozent kräftig zugelegt.

Im August 1997 hatten die Zuschläge bei den Preisen für Heizöl und Kraftstoffe maßgeblich zum Anstieg des gesamten Preisindex um 0,1 bis 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat beigetragen.Im August 1998 war der Preisrückgang in diesem Produktbereich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Hauptursache für den Rückgang des Preisindex um 0,1 Prozent.Diese Entwicklung macht sich auch als Basiseffekt bei der Teuerungsrate im Jahresvergleich bemerkbar.

Zu der geringen Teuerungsrate trägt auch bei, daß der Anstieg der Wohnungsmieten inzwischen deutlich gedämpft ist.So kostete die Miete in Westdeutschland nur noch 1,6 Prozent und im Osten 1,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Nach Angaben der Statistiker wurden vor allem saisonabhängige Lebensmittel gegenüber Juli deutlich günstiger: Im Westen wie im Osten gaben die Preise für diese Waren um insgesamt 7,1 Prozent nach.So kosteten etwa Weintrauben im Westen 40,1 Prozent und im Osten 43,4 Prozent weniger als im Vormonat.Der Fall bei den Obstpreisen erreichte bei den Birnen 13,4 Prozent im Westen und 12,1 Prozent im Osten Deutschlands.Frische Kartoffeln waren im August im Westen durchschnittlich 9,9 Prozent günstiger zu haben als im Juli und im Osten 13,9 Prozent.Im Vergleich zum August 1997 stiegen die Preise für saisonabhängige Nahrungsmittel insgesamt im Westen jedoch um 2,7 Prozent.

Tiefer in die Tasche greifen mußten die Verbraucher im August gegenüber dem Vormonat bundesweit nur bei Waren für die persönliche Ausstattung, die um 0,4 Prozent teurer wurden, bei Mieten, Haushaltswaren und Möbeln sowie bei Artikeln für die Gesundheits- und Körperpflege, deren Preise jeweils um 0,1 Prozent stiegen.

Zur Startseite