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Wirtschaft: Die Kauflust kehrt zurück

Gute Umsätze für den Einzelhandel im Januar

Berlin - Als guten Vorsatz fürs neue Jahr scheinen sich die Deutschen vorgenommen zu haben, endlich wieder Geld auszugeben. Das lässt zumindest das Einzelhandelsgeschäft im Januar vermuten: Der Branchenumsatz stieg nach vorläufigen Erhebungen im Vergleich zum Vorjahr absolut um 2,2 Prozent und inflationsbereinigt um 1,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das ist das beste Januar-Ergebnis seit Einführung des Eurobargelds Anfang 2002. Im Vergleich zum Dezember stieg der Umsatz inflationsbereinigt um 2,6 Prozent.

Den Einzelhandel überzeugen die Januar-Umsätze allerdings noch nicht davon, dass die Verbraucher tatsächlich die Konsumlust gepackt hat. „Die Zahlen sind erfreulich, aber kein Grund zur Euphorie“, sagte der Sprecher des Hauptverbandes des deutschen Einzelhandels (HDE), Hubertus Pellengahr. Zum einen habe der Januar 2006 einen Verkaufstag mehr gehabt als der Vorjahresmonat. Zum anderen sei der Umsatzzuwachs „teuer erkauft“, sagte Pellengahr. Denn der Winterschlussverkauf mit Sonderangeboten – im Bekleidungshandel gab es Preisnachlässe von bis zu 75 Prozent – ist einer der Hauptgründe für das gute Januargeschäft. „Das ist noch kein Indiz für die Trendwende“, sagte Pellengahr. Schließlich habe sich am wirtschaftlichen Umfeld nichts geändert. „Die hohe Arbeitslosigkeit als Hauptursache für die Konsumflaute bleibt erhalten“, sagte er. Für das Gesamtjahr 2006 ist der Einzelhandel daher mit seinen Umsatzerwartungen weiterhin vorsichtig: Die Branche rechnet mit einem Plus von 0,5 bis ein Prozent. Die Händler hoffen auf die Fußball-WM und auf vorgezogene Käufe durch die geplante Mehrwertsteuererhöhung. Im kommenden Jahr will die große Koalition die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent heraufsetzen.

Im Januar erzielte der Einzelhandel vor allem mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren Umsatzzuwächse. Über das größte Plus, nämlich 6,4 Prozent, konnte sich der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederwarenhandel freuen. Aber es gab auch Verlierer. So gingen im klassischen Versandhandel die Umsätze um fast zehn Prozent zurück. dro

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