zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Die KfW-Bank schwimmt im Geld

Staatsbank ist profitabler als die Deutsche Bank.

Frankfurt am Main - Die staatliche Förderbank KfW hat 2012 den anderen Banken in Deutschland den Rang abgelaufen. Mit einem Überschuss von 2,4 Milliarden Euro erzielte das Institut sein zweitbestes Ergebnis nach 2010 und verdiente damit acht Mal so viel wie Deutsche Bank und Commerzbank zusammen.

311 Millionen Euro des Gewinns überweist die KfW auf eigenen Vorschlag an den Energie- und Klimafonds der Bundesregierung, der derzeit in Finanznöten steckt. Vorstandschef Ulrich Schröder wies am Dienstag bei der Bilanz-Pressekonferenz darauf hin, dass man sich nicht auf solche Gewinne einstellen solle. Schon 2013 werde für die KfW ein Jahr der Bescheidenheit mit einem Gewinn nahe des Potentials von etwa 1,2 Milliarden Euro.

Schröder ist der hohe Überschuss fast peinlich. „Ich hätte es gerne, dass die profitabelsten Banken die Geschäftsbanken sind. Es wird sich ändern. Und es tut der KfW gut, wieder zurückzutreten“.

Bei Banken, Sparkassen und Politikern sorgt der hohe Gewinn der Bank, die zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Ländern gehört, für Unmut. Allerdings gibt es gute Gründe für den hohen Überschuss, die auch in der Politik liegen. Denn die KfW soll den Mittelstand fördern und vor allem die Energiewende mit Krediten vorantreiben, was Geschäftsvolumen und Bilanzsumme aufbläht.

Die von der Bundesregierung im vergangenen Jahr ins Auge gefasste Aufhebung des Verbotes zur Ausschüttung des KfW-Gewinns ist wieder vom Tisch – auch wegen Protesten durch die KfW selbst. Allerdings muss sich die KfW wie andere Banken und Sparkassen künftig auch der Aufsicht von Bundesbank und Finanzaufsicht Bafin unterstellen. Für Schröder ist das kein Problem. Im Gegenteil. „Wir haben nichts zu verbergen“. ro

Zur Startseite