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Wirtschaft: Die Krise am Bau ist vorbei

Nach elf Jahren geht es wieder aufwärts

Berlin - Die Baubranche blickt erwartungsvoll ins neue Jahr. Grund ist der allgemeine Aufschwung. Der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg, der 160 große und mittelständische Firmen mit 20 000 Beschäftigten vertritt, erwartet für 2007 ein leichtes Ansteigen der Umsätze auf 2,15 Milliarden Euro. „Die langjährige Krise am Bau scheint überwunden“, sagte Rainer Eder, Präsident des Verbands, am Dienstag in Berlin: „Nach elf Jahren geht es wieder aufwärts.“

Eder sagte voraus, dass die Zahl der Beschäftigten stabil bleiben werde, nachdem sie in den vergangenen Jahren stetig gesunken sei. Seit Mitte der 90er Jahre ist jeder zweite Arbeitsplatz im Bauhauptgewerbe verloren gegangen. In Berlin arbeiten derzeit 18 200 Menschen in der Branche, in Brandenburg sind es 33 000. Zu beobachten sei außerdem, dass die Billiglohnkolonnen verschwänden, weil die Löhne für Facharbeiter heute etwa in Warschau genauso hoch seien wie hier.

Ein Träger des Aufschwungs in der Branche sei der Wohnungsbau, der in Berlin um 5,8 Prozent anwachsen werde, wie Eder prognostizierte. Besonders internationale Investoren hätten Berlin wegen der niedrigen Preise für Wohnimmobilien entdeckt. So seien die Baugenehmigungen für Geschosswohnungen 2006 um 600 Prozent gestiegen.

Die Baubranche blickt, laut Eder, auf ein erfolgreiches Jahr zurück: „Der Auftragseingang lag Ende Oktober um 3,3 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.“ Insbesondere die Wirtschaft stecke wieder Geld in den Erhalt und Ausbau ihrer Anlagen und vergab etwa 20 Prozent mehr Aufträge als 2005.

Da in Berlin auch wieder mehr Geld in den Straßenbau fließe, habe dort der Umsatz um 23 Prozent zugelegt. Ebenso erfreulich sei der Rückgang bei der Zahl der arbeitssuchenden Bauarbeiter: Waren es Ende 2005 noch 39 000, so sind es diesen November nur 23 500. Der Beschäftigungsrückgang auf dem Bau ist bundesweit fast völlig zum Stillstand gekommen: Die Industriegewerkschaft Bau bestätigte, dass die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche in Deutschland im Juni nur um 0,6 abgenommen habe. lich

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