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Wirtschaft: Die Nervosität an den Börsen steigt

Der Markt hat den Aufschwung vorweggenommen – in dieser Woche müssen die Unternehmen den Optimismus rechtfertigen

Frankfurt (Main) (ina/HB). Die Erwartungen der Börsianer an eine Erholung der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne sind inzwischen wieder hoch gesteckt – und daher leicht zu enttäuschen. Das illustrieren auch die Freitagsereignisse an den Börsen. Der DowJones-Index legte den Rückwärtsgang ein, nachdem er schon am Donnerstag auf gute Konjunkturdaten nur mit einem mäßigen Anstieg reagiert hatte. Seit den bisherigen Tiefständen im März ist der Dow-Jones-Index um 22 Prozent gestiegen. Der Dax sprang noch deutlicher um 56 Prozent auf 3438,89 Punkte – auch weil ausländische Fondsgesellschaften sich wieder verstärkt bei deutschen Werten engagieren.

„Mit den Aktienkursen ist auch die Nervosität gestiegen“, sagt Rolf Elgeti. Der europäische Chefstratege der Commerzbank hält eine ähnliche Entwicklung in dieser Woche für „nicht völlig unmöglich, aber unwahrscheinlich“. Bernd Meyer, Aktienstratege der Deutschen Bank, ist mit Blick auf die reduzierten Umsatzerwartungen der großen europäischen Firmen sehr zurückhaltend: „Solange dieses Wachstum fehlt, kann der Markt nicht nach oben durchbrechen.“ Experten in USA finden klare Worte zur Einschätzung der Situation an Wall Street. „Der Markt hat sich festgefahren und so wird es bleiben – bis wir klar wissen, ob die Konjunkturerholung tatsächlich greift oder nicht“, sagt Jack Francis von UBS. „Der Markt hat eindeutig eine Wirtschaftserholung vorweggenommen“, sagt Bob Sitko von der Vermögensverwaltung USAA Investment Management. „Hoffentlich sehen wir die Erholung jetzt auch, bessere Unternehmenserträge ebenfalls, sonst ist die Hausse vorbei.“

Wegen der am Freitag wieder aufgeflammten Unsicherheit über den Zustand der Weltwirtschaft dürften die anstehenden Daten mit besonderer Aufmerksamkeit erwartet werden. In dieser Woche werden unter anderem US-Einzelhandelsumsätze und Arbeitsmarktdaten für die Euro-Zone sowie deutsche Arbeitslosenzahlen und Auftragseingänge veröffentlicht. Außerdem werden unter anderem die Commerzbank, Adidas-Salomon, Bayer, BASF, BMW, Karstadt-Quelle und die Deutsche Börse neue Geschäftszahlen vorlegen.

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