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Wirtschaft: Die Olympia-Werbung hilft Bogner nur kurzfristig

Die Olympischen Spiele in Salt Lake City waren für den Modemacher und Unternehmer Willy Bogner ein Erfolg. Wenn sich die deutschen Eisläufer, Biathleten oder Skispringer ihre Medaillen holten, dann war auf den orange-weißen Designer-Skianzügen das Bogner-B deutlich zu sehen.

Die Olympischen Spiele in Salt Lake City waren für den Modemacher und Unternehmer Willy Bogner ein Erfolg. Wenn sich die deutschen Eisläufer, Biathleten oder Skispringer ihre Medaillen holten, dann war auf den orange-weißen Designer-Skianzügen das Bogner-B deutlich zu sehen. Etwa eine Million Euro habe die zweiwöchige Dauerpräsenz auf den Bildschirmen gekostet, sagte Bogner dem "Handelsblatt". Schon seit 1936 treten die deutschen Winter-Olympioniken im Bogner-Outfit an, obwohl der Ausrüstungsvertrag jedes Mal neu vom Nationalen Olympischen Komitee (NOK) ausgeschrieben wird.

Werbewirksame Aktionen dieser Art kann das Familienunternehmen derzeit aber auch gut gebrauchen. Das Geschäftsjahr 2001 konnte zwar mit einem leichten Plus abgeschlossen werden. Das selbst gesteckte Ziel wurde jedoch nicht erreicht. Nach Angaben aus dem Unternehmen lag der Konzernumsatz bei 110 Millionen Euro. Dazu kommen etwa 30 Millionen Euro aus dem Lizenzgeschäft. Ursprünglich war im Jahr 2000 aber ein Gesamtumsatz von mehr als 250 Millionen Euro angepeilt worden. Auch aus dem geplanten Börsengang ist bisher nichts geworden. Dafür macht der 60-jährige Modemacher insbesondere die schwache Konjunktur verantwortlich: "Wenn die Stimmung nicht gut ist, leisten sich die Menschen weniger." Derzeit lahme die Nachfrage nach hochwertigen Produkten weltweit. Auch Marken wie Gucci oder Escada haben zu kämpfen. "Es ist nicht so schnell gegangen wie geplant, aber wir sind auf der richtigen Spur", stellte Willy Bogner fest.

Unter der Flaute leiden die Gewinne schon seit längerem. Für 1999 war eine Nettoumsatzrendite von einem Prozent angegeben worden. Seitdem hat sich die Lage zwar verbessert, aber die Rendite sei noch nicht da, wo sie sein sollte, gibt Bogner zu. Er nennt als Ziel mindestens fünf Prozent bis zum Jahr 2004. Erst Anfang des Jahres hat die Firma mit derzeit noch 700 Beschäftigten den letzten Fertigungsstandort in Deutschland, eine Näherei bei München, schließen müssen. Produziert wird fast nur noch in Osteuropa und Fernost.

Zukünftig soll das Kerngeschäft mit Sportbekleidung und Mode weiter wachsen. Immerhin entfallen etwa 50 Prozent des Bogner-Umsatzes auf Mode. Auch die Vergabe von Lizenzen für die Marke "Bogner" soll Geld in die Kasse spülen. Insgesamt sind inzwischen 14 Lizenzen für das Bogner-B vergeben - von Schuhen über Parfüm und Schmuck bis hin zu Brillen.

cbu, HB

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