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Wirtschaft: Die Opec hat den Ölpreis nicht im Griff

Fonds und Händler sind offenbar mächtiger als die Exportstaaten

Hamburg (dpa). Die Kriegsgefahr im Irak hält den Ölpreis weiter auf hohem Niveau. Allerdings lagen die Rohölpreise in New York am Freitag wieder unter dem Höchststand des Vortags von knapp 40 Dollar. Das Barrel Öl notierte am Freitagnachmittag an der Warenterminbörse New York Mercantile Exchange (Nymex) bei 37,40 Dollar. Dagegen stieg in London der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent bis zum Nachmittag auf 33,15 (Vortag: 33,04) Dollar.

Der Preis für ein Barrel Öl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) von mehr als 32 Dollar ist nach Auffassung der Opec deutlich zu hoch. Sie strebt eine Preisspanne von 22 bis 28 Dollar an, müsste also eigentlich die Förderung erhöhen, um den Preis zu drücken. Führende Vertreter der Opec haben einem Pressebericht zufolge eingeräumt, dass sie die Entwicklung der Ölpreise nicht mehr im Griff hätten. Wie das „Wall Street Journal Europe“ berichtete, sehen sie nur eingeschränkte Möglichkeiten, der Nachfrage durch den Einsatz zusätzlicher Förderkapazitäten zu begegnen.    Derzeit seien die Fonds, Händler und Spekulanten mächtiger als die Opec. „Manches lässt sich kontrollieren, manches nicht“, so ein Vertreter eines OpecStaates. Am 11. März beraten die Ölminister über die Lage.

Saudi-Arabiens Ölminister erklärte in der „Financial Times“, dass sein Land im Fall eines Irak-Krieges Exportausfälle durch die Steigerung seiner Förderquote ausgleichen könne. Ali Naimi sagte, sein Land könne bei Bedarf seine Förderung pro Tag um 2,5 Millionen Barrel (ein Barrel entspricht 159 Liter) steigern. Derzeit liege die saudi-arabische Förderung nur bei zwei Dritteln der maximalen Kapazität von 10,5 Millionen Barrel pro Tag. „Die derzeit überzogenen Preise haben nichts mit Angebotsengpässen, sondern mit der Unsicherheit zu tun, die mit einem möglichen Krieg einhergeht“, sagte Naimi.

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