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Wirtschaft: Die Röhre durch das Schuldenmeer

Als Volksaktie für Familienväter wurde die Aktie einst angepriesen, französische Kleinaktionäre griffen begeistert zu. 1987 klang die Idee noch gut, für umgerechnet 5,33 Euro ein Stück Eurotunnel zu kaufen, ging es doch um ein europäisches Prestigeprojekt.

Als Volksaktie für Familienväter wurde die Aktie einst angepriesen, französische Kleinaktionäre griffen begeistert zu. 1987 klang die Idee noch gut, für umgerechnet 5,33 Euro ein Stück Eurotunnel zu kaufen, ging es doch um ein europäisches Prestigeprojekt. Doch Britanniens Premierministerin Margaret Thatcher blickte nicht nur skeptisch auf Europa, sondern auch auf staatliche Großprojekte und bestand auf der Vertragsklausel, dass auf keinen Fall Steuergelder in das privat finanzierte Projekt fließen dürften. Pech für die EurotunnelAktionäre, denn der Bau erwies sich als viel teurer als geplant und die Betreibergesellschaft hat bis heute rund neun Milliarden Euro Schulden angehäuft. Der Wert der Aktie fiel um 90 Prozent. Im April diesen Jahres zettelten die Kleinaktionäre eine Revolution an und feuerten die Chefriege. Der neue Vorstand will nachverhandeln und hofft auf Zuschüsse aus Paris und London . Die klammen Finanzminister können sich bei Lady Thatcher bedanken, wenn sie heute nichts nachschießen müssen. avi

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