Wirtschaft: Die Sonne scheint auf Coca-Cola und Pepsi

Frankfurt (Main) (gem/HB). Sommerzeit ist Getränkezeit. Jetzt machen die größten Getränkekonzerne der Welt, CocaCola und Pepsico, besonders viel Umsatz. Gespannt warten Anleger deshalb darauf, dass Coca-Cola an diesem Donnerstag seine Zahlen vorlegt. Rivale Pepsico hat das schon vergangenen Donnerstag getan.

Das Ergebnis entsprach den Erwartungen und kam gut an. Der Aktienkurs stieg deutlich, die meisten Analysten wie Marc Cohen von Goldman Sachs sind für Pepsi weiter optimistisch. Die Prämie beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im Vergleich zur Branche von rund 10 Prozent sei im historischen Vergleich zu niedrig. Gerechtfertigt wäre ein Aufschlag von bis zu 20 Prozent, was einem Kurs von rund 55 Dollar entspräche. Aktuell liegt er bei 47,50 Dollar. Auch Michael Branca von Lehman Brothers ist für die Pepsi-Aktie zuversichtlich: „Pepsi bleibt unser Top Pick im Nahrungsmittelsektor mit Kursziel 51 Dollar.“

„Pepsi überzeugt strategisch, da es breiter aufgestellt ist als Coca-Cola“, sagt Thomas Radinger, Fondsmanager bei Activest. Während Coca-Cola ausschließlich auf Getränke setze, habe sich Pepsi mit der Snack-Sparte Frito- Lay in Nordamerika ein weiteres Standbein aufgebaut, das hohes Wachstum generiere. Deshalb hat Activest bisher Pepsico dem Branchenführer Coca-Cola vorgezogen. Das könnte sich allerdings ändern, wenn Coca-Cola seinen Quartalsbericht vorlegt.

Davon erwarten die Experten nämlich durchaus positive Überraschungen. Seit Ende Juni ist die Aktie verhältnismäßig stark abgerutscht. Den Verlust von fast zehn Prozent hatten Anschuldigungen eines früheren Mitarbeiters ausgelöst, wonach der Konzern „irreführende Marketing- und Buchhaltungspraktiken“ verfolge und Maschinen benutze, die Verunreinigungen produzieren würden.

Kursgewinn bei Coca-Cola möglich

Coca-Cola streitet die Vorwürfe ab, Börsenaufsicht und Staatsanwaltschaft ermitteln. Cohen sieht dadurch aber „keine fundamentalen Risiken“, wittert durch die Kursverluste vielmehr eine günstige Kaufgelegenheit und empfiehlt spekulativen Anlegern, Titel von Coca-Cola noch vor der heutigen Veröffentlichung der Quartalszahlen einzusammeln. Denn schon bei nur „soliden Zahlen“ sei ein Kurssprung um bis zu zehn Prozent möglich.

Fondsmanager Radinger schlägt vor, abzuwarten. „Sind die Zahlen dann gut, können Anleger immer noch auf Coca-Cola setzen.“ Auch er sieht Aufwärtspotenzial von zehn Prozent. Aktuell spreche zudem für Coca-Cola, dass der Konzern 62 Prozent der Umsätze außerhalb der USA erzeugt – bei Pepsi sind es nur 30 Prozent. Vor allem Euro und Yen haben gegenüber dem Dollar zugelegt, was höhere Gewinne für Coca-Cola bedeutet. Zudem dürsteten Japaner und Europäer durch das heiße Wetter mehr und ließen den Umsatz zusätzlich anwachsen – was sich bei den Zahlen für das dritte Quartal bemerkbar machen sollte. Ebenso zuversichtlich ist Branca für die Aktie von Coca-Cola. Er gibt als Kursziel 56 Dollar aus.

Große Kurssprünge in kurzer Zeit sind laut Experten von den beiden Unternehmen aber kaum zu erwarten. Sie würden sich eher für Langfrist-Investoren eignen, die auf Wertzuwachs und Dividenden setzen. Coca-Cola zahlt rund zwei Prozent Dividendenrendite, Pepsico immerhin rund 1,4 Prozent – und das nicht nur im Sommer.

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