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Wirtschaft: Die Stimmung in den Betrieben hellt auf

Hoffnung auf eine Belebung des Inlandsgeschäfts / Erholung im OstenSeit Anfang des Jahres veröffentlicht der Tagesspiegel in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt einmal monatlich eine Konjunkturkolumne.Abgestimmt mit der Wirtschaftszeitung, die Prognoseinstrumente für West- und Ostdeutschland entwickelt hat, werfen wir einen Blick auf die gesamtdeutsche Wirtschaftslage.

Hoffnung auf eine Belebung des Inlandsgeschäfts / Erholung im OstenSeit Anfang des Jahres veröffentlicht der Tagesspiegel in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt einmal monatlich eine Konjunkturkolumne.Abgestimmt mit der Wirtschaftszeitung, die Prognoseinstrumente für West- und Ostdeutschland entwickelt hat, werfen wir einen Blick auf die gesamtdeutsche Wirtschaftslage.

Die Aussichten für die westdeutsche Industrie sind so gut wie seit langem nicht mehr.Der Handelsblatt-Frühindikator für die alten Länder hat sich im September erneut stark verbessert.Nach 2,6 Prozent im Vormonat erreichte er mit nunmehr 2,9 Prozent den höchsten Wert seit zwei Jahren.Allein im Verlauf der letzten fünf Monate hat sich der Frühindikator damit um mehr als einen Prozentpunkt erholt.Es ist damit zu rechnen, daß die westdeutsche Wirtschaft im laufenden Jahr um gut 2,5 Prozent wachsen und auch im folgenden Jahr ihren Erholungskurs weiter fortsetzen wird.Frohe Botschaft auch aus Ostdeutschland: Das Konjunkturbarometer für die neuen Länder hat sich im September weiter auf 7,0 Prozent erhöht.Das bedeutet zwar nur eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vormonatswert von 6,9 Prozent, signalisiert aber einen Fortgang der konjunkturellen Erholung.Vor Jahresfrist hatte der Barometerwert lediglich bei 4,2 Prozent gelegen. Dämpfende Effekte auf das Handelsblatt-Barometer Ost gingen zuletzt vom Ifo-Geschäftsklima aus.Anders als in den Monaten zuvor hat sich die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage im August wieder nachhaltig verschlechtert.Dies gilt vor allem für das Verarbeitende Gewerbe, wo die Beurteilung der Geschäftslage von 7,2 Punkten im Vormonat auf nur noch 0,1 Punkte rutschte.Aber auch im ostdeutschen Einzelhandel war die Unzufriedenheit größer als zuvor.Was das ostdeutsche Baugewerbe betrifft, so setzte sich die negative Entwicklung der Nachfrage auch im Juli fort.Das Minus gegenüber dem Vorjahresmonat fiel mit 12 Prozent zwar etwas geringer aus als im Juni.Gleichwohl kann der ostdeutschen Bauwirtschaft für die nähere Zukunft nicht viel Hoffnung auf Besserung gemacht werden.Insgesamt aber läßt der positive Verlauf des Konjunkturbarometers erwarten, daß sich die konjunkturelle Erholung der ostdeutschen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf fortsetzen wird. Zuversicht herrscht jedenfalls im Westen: Der Ifo-Geschäftsklimaindex für das Verarbeitende Gewerbe verbesserte sich im August von 13,7 auf 17,3 Punkte.Vor allem die Beurteilung der Geschäftsaussichten ist nochmals optimistischer geworden.Parallel dazu hat sich auch die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage weiter verbessert.Nachdem hier vor vier Monaten noch die negativen Urteile überwogen hatten, liegt der Saldo der positiven Stimmen inzwischen mit 11,6 Punkten deutlich im positiven Bereich.Obwohl das Exportgeschäft bei dieser positiven Entwicklung nach wie vor eine bedeutende Rolle spielt, scheint die allgemeine Zuversicht inzwischen auch die Inlandsnachfrage miteinzubeziehen.Zuletzt wurde die künftige Geschäftsentwicklung insgesamt sogar etwas optimistischer gesehen als speziell die Exportaussichten, die in den Ifo-Umfragen schon seit geraumer Zeit sehr positiv beurteilt werden.Die Dynamik der aktuellen Nachfrageentwicklung wird allerdings bisher noch vor allem vom Auslandsgeschäft getragen.Zwischen Januar und Juli hat die reale Auslandsnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe saisonbereinigt um insgesamt gut 10 Prozent zugelegt.Dagegen fiel der Zuwachs im Inlandsgeschäft mit 6 Prozent deutlich geringer aus.Dieses Bild bestätigt sich auch in den bereits vorliegenden, vorläufigen Ergebnissen für den August.Während die Exportorders erneut um 7,4 Prozent gegenüber dem Vormonat zulegten, wurde im Inlandsgeschäft sogar ein leichtes Minus von 1,5 Prozent verzeichnet.Gleichwohl deuten die Ergebnisse des Ifo-Konjunkturtests darauf hin, daß der Schwung des Auslandsgeschäfts in den kommenden Monaten auch auf die inländische Nachfrageentwicklung durchschlagen könnte. Im gesamtdeutschen Einzelhandel sind zumindest gewisse Konsolidierungstendenzen zu erkennen.Nach einem saisonbereinigten Umsatzanstieg um gut 4 Prozent im Juni ist das Ergebnis im Juli zwar wieder etwas schlechter ausgefallen.Es war damit aber unter Berücksichtigung der saisonalen Besonderheiten noch immer etwas besser als im ersten Quartal des Jahres.Allerdings kommen vom Ifo-Konjunkturtest für den Monat August keine guten Signale für den westdeutschen Einzelhandel.Ähnlich wie im Osten waren die befragten Unternehmen überwiegend unzufrieden mit ihrer Geschäftsentwicklung, was aber auch mit der Verschiebung von Ferienterminen gegenüber dem Vorjahr zusammenhängen mag.Alles in allem ist zu erwarten, daß der Einzelhandel am Jahresende seinen Vorjahresumsatz leicht übertroffen haben wird. Die Auftragseingänge des westdeutschen Baugewerbes sind im Juli gegenüber dem Vormonat in saisonbereinigter Rechnung wieder leicht abgebröckelt.Sie erreichten damit etwa das Durchschnittsniveau der beiden ersten Quartale, so daß man für den bisherigen Jahresverlauf kaum mehr als eine Stagnation feststellen kann. Alles in allem stellt sich die konjunkturelle Situation in Westdeutschland inzwischen in einem recht günstigen Licht dar.Darauf weisen auch die Ergebnisse der Sozialproduktberechnung für das zweite Quartal hin.Die gleitende Jahresrate des westdeutschen Bruttoinlandsprodukts, die als Referenzgröße für den Handelsblatt-Frühindikator dient, stieg auf zwei Prozent nach 1,3 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent in den beiden vorausgegangenen Quartalen.Die günstige Entwicklung des Frühindikators läßt erwarten, daß sie zum Jahresende bei gut 2,5 Prozent liegen und auch danach weiter ansteigen wird.

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