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Wirtschaft: Die Tage des Euroschecks sind gezählt

Noch drei Tage - dann wird es auch den Euroscheck nicht mehr geben. Mit der Einführung des Euro-Bargeldes ist die Zeit dieses Zahlungsmittels abgelaufen.

Noch drei Tage - dann wird es auch den Euroscheck nicht mehr geben. Mit der Einführung des Euro-Bargeldes ist die Zeit dieses Zahlungsmittels abgelaufen. Die seit 1969 währende Garantie der europäischen Banken für Euroschecks, von zuletzt 400 Mark, fällt weg. Auslöser für diese "Beerdigung" war einerseits, dass grenzüberschreitend immer weniger Euroschecks ausgestellt wurden. Während nach Berechnungen der Euroscheck-Organisation 1992 noch 39,1 Millionen Schecks im Volumen von 5,3 Milliarden Euro von Bankkunden ausgestellt wurden, waren es 1999 nur noch 10,8 Millionen im Wert von 2,2 Milliarden Euro. Andererseits beklagen die Banken seit langem die hohen Kosten. Auf der Reise ist der Scheck längst vom Geldautomaten abgelöst worden. Per EC-Karte und Geheimnummer sind in Malaga Pesetas, in Rom Lira oder in der Bretagne Franc zu haben. Vom 1. Januar an werden es Euro sein. Auch im heimischen Kaufhaus wird längst mit der Scheckkarte und der Geheimnummer beziehungsweise der Unterschrift bezahlt.

Doch wie sieht es mit dem Klempner aus, der den Wasserrohrbruch repariert, wie mit dem Möbelpacker, der das Sofa liefert, und die Rechnung dabei hat? Häufig beträgt in einem solchen Fall der Rechnungsbetrag mehrere hundert Euro, und soviel hat man nicht alle Tage zu Hause. Wer noch Euroschecks im Schreibtisch hat, braucht sie nicht zu vernichten. Er muss den Handwerker oder Lieferanten allerdings zu deren Abnahme überreden. Doch schon bisher waren die Schecks nur bis 400 Mark gedeckt. Lag der Betrag darüber, musste der Empfänger dem Aussteller schon Vertrauen schenken. Wer seine Euroschecks aufgebraucht hat, kann sich an seine Bank wenden. Von ihr erhält er neue, allerdings andere Vordrucke. Die Deutsche Bank wird eigene Scheckformulare ausgeben und auch bei der Berliner Volksbank wird es in Zukunft so genannte Überbringerschecks geben. Diese lassen sich dann als Bar- oder als Verrechnungsscheck weiterreichen, vorausgesetzt der Empfänger akzeptiert das Papier. Es empfiehlt sich nur Verrechnungsschecks auszustellen, denn diese lassen sich nur über ein Bankkonto einlösen. So kann man im Falle eines Falles immerhin noch den Weg des Geldes verfolgen. Und es sollten nur gedeckte Schecks ausgestellt werden, sonst droht ein Verfahren wegen Scheckbetruges.

dr

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