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Wirtschaft: Die Talfahrt der Telekom: Ein Rücktritt würde auch nicht helfen

Schlechte Nachrichten sind immer schlechte Nachrichten, aber ihre Wirkung ist nicht immer gleich fatal. Im Moment wiegt jede schlechte Nachricht von der Deutschen Telekom doppelt schwer.

Schlechte Nachrichten sind immer schlechte Nachrichten, aber ihre Wirkung ist nicht immer gleich fatal. Im Moment wiegt jede schlechte Nachricht von der Deutschen Telekom doppelt schwer. Schlimmer noch, es wird überhaupt in jeder Nachricht nach einer möglichen negativen Konsequenz geforscht. Die Stimmung der Anleger für Telekommunikationswerte ist schlecht, und darunter leidet nicht nur die Deutsche Telekom, darunter leidet die ganze Branche. Die Telekom hat einen großen Schuldenberg von 60 Milliarden Euro angehäuft. Im In- und Ausland muss sie sich gegen aggressive Konkurrenten zur Wehr setzen, in Deutschland wird sie zudem scharf vom Regulierer überwacht, und schließlich hat sie mit den Ausgaben für den neuen Mobilfunkstandard UMTS eine hohe Hypothek auf die Zukunft aufgenommen. Und niemand weiß, ob und wann diese sich einlösen lässt. Jetzt muss die Telekom auch noch die Immobilien in den Büchern neu bewerten. Sie verliert damit ein Vermögen von etwa zwei Milliarden Euro. Hinzu kommt: Der Zeitpunkt für den Verkauf der Anteile an der amerikanischen Telefongesellschaft Sprint ist denkbar ungünstig, denn auch die Sprintaktien bewegen sich im Trend nach unten. Telekom-Chef Ron Sommer kann sich nicht aussuchen, wann er mit welchen Neuigkeiten herausrückt. Sprint muss er verkaufen, weil er hier an France Télécom gebunden ist. France Télécom muss verkaufen, weil sie der Schuldenberg noch schwerer drückt. Bei den Telekomwerten ist kein Ende der Misere in Sicht. Kein Anleger glaubt mehr an die Aktien. An diesem Dilemma würde auch eine Demission des Vorstandsvorsitzenden nichts ändern.

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