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Wirtschaft: Die TLG strebt nach neuen Ufern

Erstmals Verwertung von Bundesimmobilien im Westen Berlin (chi).Die aus der ehemaligen Treuhandanstalt hervorgegangene Immobilientochter des Bundes, die TLG Treuhand Liegenschaftsgesellschaft, strebt nach neuen Ufern: Sie wird im Westen Deutschlands drei Immobilien aus dem früheren Alliierten-Bestand erwerben.

Erstmals Verwertung von Bundesimmobilien im Westen Berlin (chi).Die aus der ehemaligen Treuhandanstalt hervorgegangene Immobilientochter des Bundes, die TLG Treuhand Liegenschaftsgesellschaft, strebt nach neuen Ufern: Sie wird im Westen Deutschlands drei Immobilien aus dem früheren Alliierten-Bestand erwerben.Die Vertragsverhandlungen stünden kurz vor dem Abschluß, sagte TLG-Geschäftsführer Günter Himstedt am Freitag bei der Vorlage der vorläufigen Ergebniszahlen für 1996.Die TLG werde die Flächen - es handelt sich dabei um die Ferris-Kaserne in Erlangen, das US-Hospital in Nürnberg und eine weitere Kaserne in Flensburg - für neue Verwendungszwecke entwickeln und verkaufen."Wir können damit auch im Westen zeigen, was wir im Osten gelernt haben", sagte er. Die TLG war trotz des Preisverfalls auf den Immobilienmärkten auch 1996 recht aktiv.Bis Ende November wurden 13.600 Immobilien verwertet, das heißt verkauft oder an Alteigentümer zurückgegeben, bis Ende des Jahres könnte die Zahl auf über 14.000 steigen.Damit habe man die Planvorgabe deutlich überschritten, sagte Himstedt.Angesichts des Preisverfalls um durchschnittlich 20 bis 30 Prozent sei dies aber nötig gewesen, um die Umsatzerlöse etwa auf dem Niveau des Vorjahres - 1,08 Mrd.DM - zu halten.Die Immobilien wurden zu 85 Prozent an "ortsansässige" Erwerber verkauft, betonte er.Beim Ergebnis rechnet er mit einem Plus von 10 bis 15 Mill.DM, 1995 waren es 15,3 Mill.DM. Schwerpunkt der Arbeit war erneut die Wohnungsprivatisierung.1996 wurden 20.400 Wohnungen verkauft, teils an die Mieter, teils an neugebildete Mietergenossenschaften.Seit 1991 habe die TLG 98.000 Wohnungen verkauft und sich damit "als der größte Wohnungsprivatisierer in Deutschland profiliert", sagte Himstedt.Erstmals betätigte sie sich auch als Zwischenerwerber für Wohnungen aus dem Bestand der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften: In Eisenach übernimmt die TLG 1000 Wohnungen von der Städtischen Wohnungsgesellschaft.Ob dieser Geschäftszweig ausgebaut werde, ließ Himstedt offen.Dies sei auch eine Frage des Kapitals.Mühe bereitet der TLG der Verkauf von Schlössern und Gutshäusern.10 wurden 1996 verkauft, insgesamt sind es damit 31.Dabei steigt der Bestand ständig: 109 Schlösser und Gutshäuser habe die TLG im Portefeuille, allein 59 kamen 1996 hinzu - ein "Bodensatz" werde bleiben, sagte Himstedt. Noch hat die TLG in Ostdeutschland rund 60.000 Immobilien im Bestand, wobei 1996 nochmals 12.000 Immobilien von der BvS hinzukamen.Seit 1991 wurden nach Aussagen Himstedts rund 84.000 Immobilien privatisiert und damit Erlöse von 19,7 Mrd.DM erzielt.Er betonte erneut, daß es mittelfristiges Ziel bleibe, die TLG - derzeit eine 100prozentige Tochter des Bundes - zu privatisieren.In 5 bis 6 Jahren könnte es soweit sein, sagte er.Er selbst wechselt nun an die Spitze der BvS.Wer sein Nachfolger bei der TLG wird, ist noch nicht bekannt.

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