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Wirtschaft: Die Umwelt hilft Siemens

Siemens steigert Umsatz mit grüner Technik auf 28 Milliarden Euro. 2014 sollen es 40 Milliarden sein

Berlin - Siemens wird immer grüner. Obwohl der Erlös des Technologiekonzerns im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr leicht gesunken ist, konnte Siemens den Umsatz mit Umwelttechnik weiter ausbauen. „Ein Wachstum von drei Prozent ist sehr positiv in einem Krisenjahr“, sagte Barbara Kux, die im Siemens-Vorstand das Thema Nachhaltigkeit verantwortet, im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Im Geschäftsjahr 2010 verkaufte das Unternehmen für 28 Milliarden Euro Produkte und Leistungen aus seinem Umweltportfolio – und hat damit das eigene Ziel von mindestens 25 Milliarden im Jahr 2011 bereits übertroffen.

„28 Milliarden sind ein gutes Ergebnis“, sagte Kux. „Aber wir wollen mehr. Wir machen gute Geschäfte mit unserem Umweltportfolio, unsere Kunden und die Umwelt profitieren davon.“ Der Umsatz mit umweltfreundlichen und energieeffizienten Produkten von der Energiesparlampe über umweltfreundliche Züge bis hin zu Gasturbinenkraftwerken macht inzwischen fast ein Drittel des Gesamtumsatzes von rund 76 Milliarden Euro aus. Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2010 legt Siemens am Donnerstag vor. Bereits am Montag gab der Konzern aber das neue Ziel vor: Bis 2014 sollen umweltfreundliche und energieeffiziente Produkte die Umsatzmarke von 40 Milliarden Euro übertreffen.

Alle drei Unternehmensbereiche – Industrie, Energie und Medizintechnik – sollen dazu beitragen. „Wir haben für grüne Technologien sehr klare Definitionen und strikte Regeln“, sagte Kux. In das Portfolio gehören erstens Umwelttechniken wie etwa die Wasseraufbereitung, zweitens erneuerbare Energien wie Wind und Sonne und drittens alle Produkte, die eine substanziell bessere Energieeffizienz aufweisen als vergleichbare Produkte, zum Beispiel ein besonders effizienter Computertomograf. „Wir prüfen unsere Produkte intern sehr genau und lassen sie auch von Ernst & Young extern noch einmal prüfen“, sagte Kux. Das Ergebnis: „Unsere Kunden haben im vergangenen Jahr mit unserer Technik 270 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen eingespart – das entspricht knapp einem Drittel des gesamten jährlichen CO2-Ausstoßes in Deutschland“, sagte die Managerin. Als Beispiel für ein erfolgreiches Produkt aus dem grünen Portfolio nannte Kux die effizienteste Gasturbine der Welt, die Siemens in seinem Werk in Berlin baut. Derzeit wird in Moabit an sechs Gasturbinen gearbeitet, die ein US-Versorger bestellt hat. „Über die Laufzeit der Turbinen hinweg, wird unser Kunde in Florida netto rund eine Milliarde Dollar sparen“, sagte Kux.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 hat Siemens von seinem Gesamtbudget für Forschung und Entwicklung von vier Milliarden Euro nach Angaben der Managerin allein 1,2 Milliarden Euro im Umwelt- und Energiebereich ausgegeben. 140 000 der weltweit rund 400 000 Beschäftigten seien bereits mit grüner Technik befasst, rund 45 000 davon in Deutschland, sagte Kux. „Die Wachstumschancen liegen sowohl in Europa, als auch in den USA und Ländern wie Brasilien, China und Indien.“ Corinna Visser

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