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Wirtschaft: Die Zeit der Discounter

Von Maurice Shahd Wo es eine Krise gibt, da gibt es auch Gewinner. Während Warenhäuser, Supermärkte und Fachgeschäfte mit Umsatzeinbrüchen kämpfen, legen die Discounter einen Rekord nach dem anderen hin.

Von Maurice Shahd

Wo es eine Krise gibt, da gibt es auch Gewinner. Während Warenhäuser, Supermärkte und Fachgeschäfte mit Umsatzeinbrüchen kämpfen, legen die Discounter einen Rekord nach dem anderen hin. Nicht, dass sich Aldi, Lidl oder Plus an der wirtschaftlichen Not vieler Bundesbürger bereichern. Aber sie haben ein Angebot, das den Bedürfnissen der Verbraucher entgegenkommt. Denn die Konsumenten konsumieren nicht mehr. Sie haben Angst, weil Terror und politische Krisen die Welt unsicherer machen. Und sie schmollen, weil sie glauben, durch den Euro sei alles teurer geworden. Da wird jeder Euro zweimal umgedreht und der landet jetzt häufiger in den Kassen der Discounter. Warum? Weil ihnen die Kunden vertrauen. Bei der Euro-Einführung warben die Billigketten mit Preissenkungen. Das schaffte Vertrauen, obwohl sie zuvor weitgehend unbemerkt die Preise vieler Produkte erhöht hatten. Das Geschäftsmodell der Discounter funktioniert aber nur, wenn die Qualität der Produkte stimmt. Aldi, Lidl und Co haben sich über Jahre den Ruf erworben, ordentliche Qualität zu einem vernünftigen Preis zu bieten. Aldi genießt heute ein ausgezeichnetes Image und ist in Zehlendorf genauso erfolgreich wie in Kreuzberg. Zudem erweitern die Discounter ihr Sortiment auf Frischware wie Obst, Gemüse und demnächst auch Frischfleisch. Die Discounter funktionieren aber auch nur mit einem standardisierten Angebot, günstigen Flächen und mit wenig Personal. Das macht den Preisvorteil aus. Wer die nette Wurtstverkäuferin schätzt, der sollte sein Geld auch mal im teureren Fachgeschäft lassen.

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