zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Die zentrale Säule

Windräder auf See oder doch lieber an Land?

Die Windenergie an Land ist die wichtigste Säule der erneuerbaren Energieerzeugung. Das soll in Zukunft auch für Bayern und für Baden-Württemberg gelten. Im Energiekonzept der CSU spielt die Windenergie eine entscheidende Rolle, und im Nachbarland soll der Ausbau nun unter der neuen grün-roten Regierung auch in Gang kommen. Das hält Hubert Weiger, Chef des BUND, auch für besonders wichtig, weil der dezentrale Ausbau erneuerbarer Energien die Notwendigkeit neuer Stromleitungen zumindest begrenzen könne.

Weil die Windenergie eine so zentrale Rolle spielt, haben weder der Bundesrat noch die Branchenverbände oder der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) Verständnis für die Kürzungspläne der Bundesregierung für die Windmühlen an Land. Alle sprachen sich in der Anhörung zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Umweltausschuss für eine Beibehaltung der bisherigen Degression der Vergütung um ein Prozent aus. Die Bundesregierung will die Vergütung jährlich um 1,5 Prozent mindern. Außerdem schlägt sie im EEG-Gesetzentwurf vor, den sogenannten SystemDienstleistungsbonus abzuschaffen. Dagegen wehrt sich ebenfalls nicht nur der Bundesverband Windenergie (BWE) als wichtigste Branchenlobby. Auch der BDEW hat in seiner Stellungnahme „eindringlich“ dazu geraten, „die bestehende Regelung beizubehalten“.

Komplett unverständlich finden die Branchenverbände die geplante Streichung des sogenannten Repowering-Bonus bis auf wenige Ausnahmen. Damit sollte der Austausch leistungsschwacher Windräder aus der Anfangszeit durch leistungsstarke Maschinen erleichtert werden. Da die Flächen für Windmühlen knapp sind, ein plausibler Plan. Sämtliche Verbände sprachen sich für eine Beibehaltung des Bonus aus.

Doch selbst die verbesserten Bedingungen für Offshore-Windparks auf hoher See reichen nach Einschätzung des Branchenverbands und des BDEW nicht aus, um den Ausbau entscheidend voranzutreiben. Zwar erkennen alle an, dass die Investitionsbedingungen für Offshore-Anlagen verbessert werden. Zumal die bundeseigene KfW-Bank auch noch ein Fünf-Milliarden-Euro-Programm für die ersten zehn Windparks aufgelegt hat. Doch trotz der höheren Vergütungssätze und der Möglichkeit, in den Anfangsjahren deutlich höhere Preise zu erzielen, die dann über einen kürzeren Zeitraum gezahlt werden sollen (Stauchungsmodell) rechnen Branchenkenner damit, dass die meisten Investoren weiterhin vor die britische Küste ziehen werden, um in Offshore-Windparks zu investieren. Die Verzinsung sei dort höher, sagt ein Insider. Und im Übrigen stehen die Windparks dort nahe an der Küste. deh

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false