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Dienstleistungen: Callcenter-Branche in Berlin stagniert

Seit einigen Jahren wächst die Callcenter-Branche in Berlin und Brandenburg nicht mehr. Warum bundesweit sogar 20 000 Stellen offen sind.

Berlin - Die Zahl der Callcenter in Berlin und Brandenburg wächst nicht mehr. Während bis vor wenigen Jahren immer neue Callcenter hinzukamen, stagniert die Entwicklung inzwischen. 2010 zählte der Branchenverband mehr als 240 Callcenter mit rund 25 000 Mitarbeitern. „Wir gehen davon aus, dass sich die Zahlen nicht verändert haben“, heißt es nun beim Standortvermarkter Berlin-Partner.

Derzeit trifft sich die Branche in Berlin-Neukölln zu ihrer jährlichen Messe Callcenter-World. „Ein zentrales Thema sind die bundesweit 20 000 offenen Stellen in unserer Branche“, sagte Verbandspräsident Manfred Stockmann. 40 Prozent der offenen Stellen seien Führungspositionen. Die Bewerber seien mittlerweile oft nicht gut genug ausgebildet, um den multimedialen Ansprüchen im Job zu genügen. An den zu geringen Löhnen liege es also nicht allein, dass die Stellen unbesetzt blieben, meinte Stockmann.

Arbeitnehmervertreter sehen das anders: Zu wenig Lohn für zu viel Stress sei für diese Situation verantwortlich, sagte Verdi-Vertreter Ulrich Beiderwieden dem Tagesspiegel. Seine Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag für Callcenter-Mitarbeiter. Allerdings gibt es bislang noch keinen Arbeitgeberverband, mit dem verhandelt werden könnte. Der soll aber spätestens in einem Jahr stehen, sagte Jens Fuderholz vom Branchenverband. Denn auch dieser sei an einem Mindestlohn interessiert. Derzeit stehen die Unternehmen in einem harten Preiswettbewerb. „Wir wollen die Preisspirale nach unten auflösen“, sagte Verbandspräsident Stockmann. Maximilian Vogelmann

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