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Wirtschaft: Dividende fällt erstmals aus - Investitionen in neue Produkte sollen Ergebnis 2000 verbessern

Die Aktionäre der C. Bechstein Pianofortefabrik AG müssen sich gedulden: Der traditionsreiche Berliner Klavier- und Flügelbauer wird für das vergangene Jahr keine Dividende ausschütten.

Die Aktionäre der C. Bechstein Pianofortefabrik AG müssen sich gedulden: Der traditionsreiche Berliner Klavier- und Flügelbauer wird für das vergangene Jahr keine Dividende ausschütten. Vorstandschef Karl Schulze begründete dies auf der Bilanzkonferenz am Mittwoch mit den hohen Investitionen in neue Produkte und zwei neue Bechstein-Verkaufszentren in Berlin und Düsseldorf. Bechstein aber habe dadurch deutlich an Marktpräsenz gewonnen. Statt nun eine kleine Dividende zu zahlen, versprach er eine "sehr ordentliche Ausschüttung" im kommenden Jahr.

Die Ergebnisse des ersten Quartals lassen hoffen. Es seien bereits 400 Instrumente mehr verkauft worden als im ersten Quartal 1999, der Umsatz lag mit 9,1 Millionen Mark um 50 Prozent höher, der Gewinn habe sich verdoppelt. Per Ende März lagen zudem 1622 Aufträge vor, fast drei Mal soviel wie ein Jahr zuvor mit 613. Das für dieses Jahr angepeilte Verkaufsziel von 4000 (Vorjahr 3329) Instrumenten habe man damit schon zu 70 Prozent gebucht. Die Investitionen von mehr als drei Millionen Mark in die Entwicklung eines neuen Konzertflügels, in die Designreihe "ProBechstein" und die beiden Verkaufsläden erwiesen sich nun als "goldrichtig", sagte Schulze.

Schon 1999 habe Bechstein den Instrumentenabsatz entgegen dem Branchentrend um zehn Prozent steigern können. Unter dem Strich blieb der Umsatz mit 28,3 Millionen Mark fast unverändert, der Jahresüberschuss hat sich wegen der Investitionen von 1,99 auf 0,96 Millionen Mark mehr als halbiert. Im laufenden Jahr erwartet Schulze nun eine deutliche Umsatzausweitung auf gut 35 Millionen Mark, der Ertrag soll sich auf zwei Millionen verdoppeln.

Schulze räumte ein, dass die Kursentwicklung der Bechstein-Aktie "nicht befriedigend" ist. Aktionäre, die beim Börsengang 1997 umgerechnet zehn Euro zahlten, könne eine Notierung von unter fünf Euro kaum zufriedenstellen. Doch müsse man sich "damit abfinden, dass die Börse derzeit andere Werte vorzieht". Die Investionen schaffe man "aus eigener Kraft", sagte Schulze: Bechstein investiert in eine neue Produktionshalle im Werk Seifhennersdorf, weitere Verkaufszentren - im Gespräch sind Hamburg, Frankfurt (Main) und München - sollen die Marktpräsenz stärken. "Unsere Story ist eine lange Geschichte", sagte Schulze.

chi

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