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Wirtschaft: DIW gegen Mindestlohn

Berlin - Die derzeitige Debatte um einen Mindestlohn geht nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) an der Realität vorbei. Die „Working Poor“ – also Menschen, die trotz Arbeit am Existenzminimum leben – seien in Deutschland kein Massenphänomen.

Berlin - Die derzeitige Debatte um einen Mindestlohn geht nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) an der Realität vorbei. Die „Working Poor“ – also Menschen, die trotz Arbeit am Existenzminimum leben – seien in Deutschland kein Massenphänomen.

Zu diesem Ergebnis kommt das Wirtschaftsinstitut in einer aktuellen Studie. Laut dieser bezieht hierzulande nur eine „kleine Minderheit“ aller Vollzeitbeschäftigten einen Bruttolohn, der unter der derzeit diskutierten Mindestlohngrenze liegt. So bekämen nur sieben Prozent aller Vollzeitbeschäftigten einen Stundenlohn von weniger als 7,50 Euro – und lediglich drei Prozent der Vollzeitbeschäftigten mit solch geringem Einkommen würden in einem Haushalt leben, in dem keine weiteren Erwerbseinkommen zur Verfügung stünden. „Bei den Geringverdienern handelt es sich vor allem um geringfügig Beschäftigte sowie um Rentner, Schüler und Studenten sowie Arbeitslose, die sich etwas hinzuverdienen wollen“, erklärte DIW-Experte Karl Brenke.

Auffällig seien jedoch regionale Unterschiede. Menschen mit geringem Einkommen fänden sich besonders häufig im Osten Deutschlands. Die Einführung eines generellen Mindestlohns hätte deshalb in den neuen Bundesländern Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und würde Preissteigerungen mit schwer kalkulierbaren Folgen nach sich ziehen. mho

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