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Wirtschaft: DIW relativiert Lohnkostenproblem

An der Produktivität orientiert BERLIN (Tsp).Die Lohnabschlüsse in Westdeutschland haben sich nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stärker an der Produktivität der Unternehmen orientiert als in anderen Industrieländern.

An der Produktivität orientiert

BERLIN (Tsp).Die Lohnabschlüsse in Westdeutschland haben sich nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stärker an der Produktivität der Unternehmen orientiert als in anderen Industrieländern.Bereinigt um die Wechselkursschwankungen seien die Lohnstückkosten in den alten Bundesländern in den vergangenen Jahren meist weniger gestiegen als im Ausland, teilte das DIW in seinem neuen Wochenbericht mit.Die Löhne hätten damit die Wettbewerbsposition der Firmen langfristig eher gestärkt als geschwächt. Probleme beim Export rührten vom teilweise überhöhten DM-Kurs her.Seit Einführung freier Wechselkurse 1973 seien die Lohnkosten in anderen Ländern im Schnitt doppelt so stark gestiegen wie in der Bundesrepublik.Die Produktivität sei dagegen in Deutschland stärker gewachsen als anderswo.Diese positive Entwicklung sei jedoch durch mehrere beträchtliche Aufwertungen der D-Mark konterkariert worden, die die Wettbewerbsfähigkeit der westdeutschen Wirtschaft eingeschränkt hätten.Ein Kostennachteil für die Wirtschaft sei außerdem direkt nach der deutschen Vereinigung entstanden, als die Lohnkosten im Wirtschaftsboom deutlich gestiegen seien.Dieser Nachteil sei inzwischen aber wieder vollständig ausgeglichen.Die DIW-Forscher empfahlen, Lohnkosten sollten nicht an die Wechselkurse, sondern weiter an die Produktivität angepaßt werden.Darüberhinaus sei wichtig, die Wechselkurse zu stabilisieren oder sie wie zwischen den Teilnehmern der Währungsunion ganz abzuschaffen.

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