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Wirtschaft: Doch keine Clearingstelle für das Dosenpfand Lekkerland baut eigenes System auf

Interessenten für Rücknahmesystem

Berlin (pet). Die geplante bundesweite Clearingstelle für das Dosenpfand wird es nicht geben. „Wir planen ein eigenes System“, sagte eine Sprecherin des KioskBelieferers Lekkerland-Tobaccoland dieser Zeitung am Dienstag. Ohne Lekkerland wird aber keine Clearingstelle aufgebaut.

Das Unternehmen hatte am Freitag erklärt, dass es bis spätestens zum 1. Oktober dieses Jahres ein bundesweites Rücknahmesystem für Dosen und Einwegflaschen aufbauen will, das anderen Unternehmen offen stehen soll. Bislang will nur Spar mitmachen. Ursprünglich hatten große Teile des Handels zugesagt, gemeinsam ein nationales Rücknahmesystem aufzubauen, diese Zusage aber später überraschend zurückgezogen. Eine Tochtergesellschaft des Bertelsmann-Konzerns, die BFS Finance GmbH, sollte als Clearingstelle den finanziellen Ausgleich von Pfandeinnahmen- und Ausgaben zwischen den Händlern regeln.

Bei der BFS Finance hat man von der Absage aber noch nichts gehört. Seit dem vergangenen Freitag „lassen wir erst mal alles ruhen und warten ab“, sagte ein Sprecher am Dienstag. Das Unternehmen habe die Entscheidung der Lenkungsgruppe Pfandsystem aus Handel und Wirtschaft – also die Absage an ein großflächiges nationales Dosenrücknahmesystem – zur Kenntnis genommen und sei seitdem „in Wartestellung“. Jetzt liege der Ball auf Seiten von Handel und Industrie.

Unterdessen deutet sich an, dass doch mehr Händler als nur Lekkerland und Spar sich an dem bundesweiten Rücknahmesystem für Einwegverpackungen beteiligen werden. „Es gibt weitere Unternehmen, die Interesse angemeldet haben“, sagte die Lekkerland-Sprecherin, ohne Namen zu nennen.

Inmitten der Bemühungen um den Aufbau eines bundesweiten Rücknahmesystems berät das Bundeskabinett an diesem Mittwoch über neue Richtlinien für das umstrittene Dosenpfand. Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) legt die Novelle der Verpackungsverordnung vor, mit der die Pfand-Regeln vereinfacht werden sollen. Künftig richtet sich das Dosenpfand nicht mehr nach dem Inhalt der Verpackung, sondern nach der Verpackungsart.

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