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Wirtschaft: Doppelte Enttäuschung

Samsung verzeichnet weniger Gewinn und verpatzt eine Premiere auf der CES.

Berlin - Eigentlich sollen Berühmtheiten aus Hollywood bei ihren Auftritten für Glanz sorgen. Doch Blockbuster-Regisseur Michael Bay, der Filme wie „Transformers“ oder „Pearl Harbor“ erfolgreich in Szene setzte, patzte bei der Präsentation des neuen Samsung UHD-Fernsehers auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas gründlich. Der 48-Jährige sollte berichten, was er an dem neuen Gerät mit dem großen gebogenen Bildschirm und der ultrahohen Auflösung besonders gut findet. Doch nach wenigen gestammelten Satzfetzen floh er von der Bühne. Neben den neuen UHD-Fernsehern zeigte Samsung in Las Vegas neue Smartphones, Tablets und Waschmaschinen – und bot überraschend einen trüben Ausblick auf die kommenden Quartalszahlen.

Nach Apple bekommt nun auch Marktführer Samsung den langsam abklingenden Smartphone-Boom zu spüren. Das Unternehmen teilte mit, dass der Betriebsgewinn im vierten Quartal 2013 um sechs Prozent auf umgerechnet 5,7 Milliarden Euro gefallen ist. Samsung stellt eine breite Palette von Produkten her – vom Halbleiter über Handys bis zu Hausgeräten. Das Handygeschäft macht jedoch rund zwei Drittel des operativen Gewinns aus. Mit dem Rückgang reißt eine fast zweijährige Serie von Rekordgewinnen abrupt. Viele Menschen besitzen bereits Smartphones. Zugleich wächst das Angebot an günstigeren Geräten, die sich immer weniger von Spitzenmodellen unterscheiden – mit denen sich aber weniger verdienen lässt. Auch auf dem wichtigen chinesischen Markt, der zuletzt für Wachstum sorgte, gibt es immer mehr Konkurrenz. Einheimische Hersteller und auch Apple – dank eines neuen Abkommens mit China Mobile – erhöhen den Druck. Detaillierte Quartalszahlen will Samsung am 24. Januar vorlegen.

Neben hohen Ausgaben für das Marketing drückten überraschend hohe Ausschüttungen an die Mitarbeiter das Ergebnis. Anlässlich des 20. Jahrestages des von Unternehmenschef Lee Kun Hee veranlassten Konzernumbaus erhielten die Mitarbeiter Boni im Umfang von geschätzten 730 Millionen Euro. Dies entspricht knapp 3000 Euro für jeden der 240 000 Angestellten. In Südkorea sind hohe Sonderzahlungen üblich, da die Löhne im weltweiten Vergleich niedrig sind. vis/rtr

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