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Wirtschaft: Dresdner Bank: Geldinstitut sieht Aufschwung nicht gefährdet

Der hohe Ölpreis und der schwache Euro werden nach Ansicht der Dresdner Bank das Wachstum in Deutschland und Europa nicht bremsen und nur für geringe Inflationsrisiken sorgen. "Wir sehen in Deutschland und in Euroland nichts von einer Abschwächung des Aufschwungs", sagte Volkswirt Rolf Schneider in Frankfurt am Main.

Der hohe Ölpreis und der schwache Euro werden nach Ansicht der Dresdner Bank das Wachstum in Deutschland und Europa nicht bremsen und nur für geringe Inflationsrisiken sorgen. "Wir sehen in Deutschland und in Euroland nichts von einer Abschwächung des Aufschwungs", sagte Volkswirt Rolf Schneider in Frankfurt am Main. Für 2000 erwartet die Bank in Deutschland ein Wachstum von drei und im nächsten Jahr von 3,3 Prozent. Dabei unterzeichne die Statistik mit einer ungenauen Einstufung des EDV-Sektors sogar noch die Entwicklung. Werde dies richtig erfasst, liege das Wachstum jeweils um 0,5 Prozentpunkte höher, sagte Schneider. Man wolle die Auswirkungen des Ölpreises nicht schönreden, aber trotzdem habe die Binnenkonjunktur an Schwung gewonnen. "Wir hängen nicht mehr nur vom Ausland ab", sagt Schneider. Allerdings sei es auch ein "glücklicher Umstand", dass Anfang 2001 die Steuerreform greife und eine Entlastung von 40 Milliarden Mark bringe.

Für Dresdner Bank-Chefvolkswirt Klaus Friedrich steht fest, dass die Konjunktur in Euroland schon im dritten Quartal erstmals stärker wachsen wird als in den USA. 2001 werde sich dieser Wandel endgültig durchsetzen. Das markiere einen Umschwung beim Euro-Wechselkurs. Gleichwohl sei es möglich, dass er noch einmal neue Tiefstände teste. Spätestens Ende 2001 erwartet die Dresdner einen Euro-Kurs von 1,05 Dollar.

Die Stimmung der deutschen Wirtschaft hat sich im September jedoch weiter eingetrübt. Nach den vom Münchener Ifo-Institut vorgelegten Konjunkturdaten sank der Geschäftsklima-Index in Westdeutschland im September auf 98,0 nach revidiert 98,9 (99,0) im August. Damit sank der Index auf den tiefsten Stand seit Oktober 1999. In den neuen Bundesländern fiel der Geschäftsklima-Index auf 103,8 Punkte nach 105,7 Punkten im Vormonat.

Mit der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist die Dresdner Bank im Prinzip zufrieden. Ein weiterer Zinsschritt um einen Viertel Prozentpunkt sei noch drin. "Dann aber muss Schluss sein", sagt Friedrich - denn trotz Eurokurs und Ölpreis gebe es praktisch keine Inflationsrisiken. Für dieses Jahr rechnen die Volkswirte in Deutschland mit einem Preisanstieg von 1,9, im nächsten Jahr von nur noch 1,3 Prozent.

Auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt bleibt die Dresdner Bank optimistisch. 2000 und 2001 würden in Deutschland jeweils rund 700 000 neue Jobs entstehen. In Deutschland werde die Zahl der Arbeitslosen in den Jahren 2000 und 2001 um insgesamt 480 000 sinken. Die Arbeitslosenquote werde von 7,8 Prozent Ende 2000 auf sieben Prozent im nächsten und nur noch 6,5 Prozent im Jahr 2002 zurückgehen. Für 2006 bis 2008 erwartet Jörg nur noch eine halbe Million Menschen ohne Arbeit und damit nahezu Vollbeschäftigung.

ro

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