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Drogeriemarktkette: 4000 Filialen von Schlecker vor Schließung

Deutschlands größte Drogeriemarktkette Schlecker baut großflächig um – was nach Befürchtung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi dramatische Folgen für die Beschäftigten haben wird.

Berlin - Rund 4000 kleinere von insgesamt gut 10 000 deutschen Filialen stünden in diesem Jahr vor der Schließung, weil Schlecker neue XL-Märkte mit bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnen wolle – mehr als doppelt so groß wie bisher, bestätigte eine Verdi-Sprecherin am Donnerstag. Bis zu 12 000 Jobs seien potenziell gefährdet, das wäre fast jede dritte Stelle in Deutschland.

Schlecker widersprach der Darstellung in einer seltenen offiziellen Stellungnahme. Die von Verdi genannten Zahlen seien „frei erfunden“, hieß es. Bestätigt wurden aber die Umbaupläne. Schlecker hatte den Umsatz 2008 zwar um sechs Prozent auf 7,4 Milliarden Euro gesteigert, verdankt den Zuwachs dem Vernehmen nach aber vor allem dem Auslandsgeschäft. Im Inland ist der Drogeriemarkt extrem hart umkämpft, Schlecker soll 2008 bereits 750 Filialen geschlossen haben.

Eine Betriebsrätin sagte, die Umstrukturierung habe im Oktober begonnen und gehe „extrem schnell voran“. Parallel dazu versuche der Einzelhändler zunehmend, sich aus der Tarifbindung zu lösen, um zu sparen. Das werde dadurch erleichtert, dass XL-Märkte in eine andere Gesellschaft ausgelagert würden. Mitarbeitern kleinerer Filialen werde gekündigt, ihnen würden neue Verträge mit deutlich schlechterer Bezahlung und ohne Zulage für Mehrarbeit angeboten. pet

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