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Wirtschaft: Dubai steigt bei Daimler ein Golf-Emirat kauft Anteile für eine Milliarde Dollar

Frankfurt am Main Die Eigentümerverhältnisse bei deutschen Autokonzernen werden neu verteilt. Wenige Monate nach dem Einstieg des US-Investmenthauses Brandes als Großinvestor bei VW erhält auch Daimler-Chrysler einen neuen, wichtigen Aktionär.

Frankfurt am Main Die Eigentümerverhältnisse bei deutschen Autokonzernen werden neu verteilt. Wenige Monate nach dem Einstieg des US-Investmenthauses Brandes als Großinvestor bei VW erhält auch Daimler-Chrysler einen neuen, wichtigen Aktionär. Das Golf- Emirat Dubai erwarb nach eigenen Angaben für eine Milliarde Dollar einen Anteil am deutsch- amerikanischen Konzern und steigt damit zum drittgrößten Anteilseigner nach der Deutschen Bank und Kuwait auf. „Das ist ein perfekter Zeitpunkt, um Daimler- Chrysler-Aktien zu kaufen, weil das Unternehmen allmählich die Früchte aus der Fusion mit Chrysler erntet“, erklärte Dubai-Holding-Chef Mohammed al Gergaui. Er betonte zugleich, sein Unternehmen habe Vertrauen in das Management des Autokonzerns.

Die neuen Großaktionäre setzen offenbar auf Kursgewinne und beurteilen damit die Aussichten der beiden deutschen Autokonzerne derzeit optimistischer als der Finanzmarkt. Der US-Investmentberater Brandes hatte im August 2004 seinen Anteil an VW von 6,15 Prozent auf 10,65 Prozent erhöht.

Ein Daimler-Sprecher begrüßte den Einstieg der staatseigenen Dubai Holding. Es handele sich um einen langfristig orientierten Investor, der damit zeige, dass er an das Potenzial von Daimler glaube. Laut Verhandlungskreisen erwägen beide Seiten auch den Aufbau von Fertigungskapazitäten in dem Wüstenstaat. Dubai Holding wurde Ende 2004 aufgebaut, um die milliardenschweren Dollar-Investitionsprojekte des Emirats zu managen. Die Firma konzentriert sich vor allem auf Immobilien- und Tourismusunternehmungen in Dubai, hat mit der Beteiligungsgesellschaft Dubai International Capital aber auch einen Bereich, der auf Akquisitionen im Ausland spezialisiert ist.

Noch ist die Deutsche Bank mit rund 10,4 Prozent der größte Aktionär von Daimler-Chrysler. Doch Bank-Chef Josef Ackermann ist fest entschlossen, sich langfristig von Industriebeteiligungen zu verabschieden. Neben der Deutschen Bank verfügte der Stuttgarter Autokonzern bisher einzig mit dem Scheichtum Kuwait über einen weiteren Großaktionär, der nach jüngsten Angaben rund sieben Prozent der Aktien von Daimler hält. Der neu erworbene Anteil von Dubai liegt dagegen deutlich unter fünf Prozent, wie ein Daimler-Sprecher erklärte. In gut unterrichteten Kreisen hieß es, Dubai verfüge nunmehr über etwa zwei Prozent der Daimler-Anteile. hz (HB)

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