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Wirtschaft: DZ Bank mussihre stillen Reserven mobilisierenVolks- und Raiffeisenbanken erhöhen das Kapital

Frankfurt (Main) (ro). DZ Bank, das neu geformte Spitzeninstitut der Raiffeisen- und Volksbanken, kommt nur schwer in Gang.

Frankfurt (Main) (ro). DZ Bank, das neu geformte Spitzeninstitut der Raiffeisen- und Volksbanken, kommt nur schwer in Gang. Als Last erweist sich vor allem das Kreditportfolio. Noch Ende 2001 hatte DZ-Vorstandschef Ulrich Brixner von Rückstellungen in Höhe von 550 Millionen Euro gesprochen, diesen Betrag im Frühjahr dann auf 700 Millionen Euro erhöht. Nun liegt der Vorsorgebedarf für 2002 bei einer Milliarde Euro und ist damit nach Ansicht des Vorstandes „unerträglich hoch“.

Um einen herben Verlust im laufenden Geschäftsjahr zu vermeiden, hebt die Bank, die vor einem Jahr aus der Fusion der DG mit der DZ Bank entstanden ist, jetzt stille Reserven im Umfang von 1,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig soll das Kapital der Bank um rund 480 Millionen aufgestockt werden. Getragen werden die beiden Maßnahmen vom gesamten Volksbanken-Sektor. Entsprechende Pläne wurden am Dienstagabend vom Aufsichtsrat abgesegnet. Das Geld fließt unter anderem, weil die DZ Bank ihre Beteiligung von 88 Prozent an der Bausparkasse Schwäbisch Hall an die verbundeigene IR Immobilienholding abgibt, und jeweils weitere fünf Prozent an Schwäbisch Hall, an der Union Asset Management Holding und an der R+V Versicherung an die Volks- und Raiffeisenbanken verkauft werden. Daneben soll es in diesem Jahr eine Sonderausschüttung der R+V geben. Auch bei der geplanten Kapitalerhöhung werden die rund 1570 Volks- und Raiffeisenbanken zur Kasse gebeten. Sie sollen sich mit jeweils 0,8 Prozent ihrer Bilanzsumme beteiligen. Die DZ Bank belasten neben Großengagements vor allem ihre Kredite an die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelindustrie. Beim Medienkonzern Kirch, bei dem die DZ Bank lange als Hausbank gedient haben soll, stehen Kredite im Volumen von rund 400 Millionen Euro aus.

Beim Abbau der Kosten kommt die Bank voran, auch durch die Reduzierung der Mitarbeiter. 1750 der 6000 Stellen sollen bis Jahresende wegfallen, mehr als 1000 Jobs wurden bereits gestrichen. Die Stimmung in der Bank ist daher schlecht. Mitarbeiter berichten von einer zweiten Entlassungswelle.

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