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Elektrisch. Die Aufmachung des Plug-in-Hybriden VW Golf GTE erinnert an die Sportmodelle GTI und GTD.

© Volkswagen

E-Mobility: Volkswagen tönt elektrisch

Vom 8. bis 21. März demonstriert VW auf dem ehemaligen Tempelhofer Flughafen, was der Autobauer in Sachen Elektromobilität zu bieten hat. Ohne große Show geht bei den Wolfsburgern nichts mehr.

Wer so groß ist wie Volkswagen, kann es sich nicht leisten, ein Zukunftsthema wie die Elektromobilität allzu lange kleinzureden. Bislang waren Elektroautos aus dem Wolfsburger Zwölf-Marken- Reich, das 2013 weltweit 9,7 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor verkauft hat, eher eine Randerscheinung. Schlagzeilen machten andere: der i3 von BMW, der Tesla aus Kalifornien, Daimlers Elektro-Smart, die elektrischen Franzosen.

Doch VW will das jetzt ändern – und hat Berlin als Bühne für sein elektromobiles Coming-out gewählt. Vom 8. bis 21. März veranstaltet der Autokonzern „e-Mobilitätswochen“ auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof. Auf 1000 Quadratmetern multimedialer Ausstellungsfläche zeigt man alles aus der Modellpalette, was elektrisch fährt – vor allem den neuen E-Golf. Elf Konzerte mit 33 Acts aus der Elektronikmusikszene vertonen die Autoschau. Am 13. März präsentiert der VW-Vorstand zudem die Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres im Hangar 2 des ehemaligen Flughafens. 1000 geladene Gäste werden zur Auftaktparty erwartet – zehntausende Berliner sollen an den Publikumstagen (14. bis 16. März) nach Tempelhof pilgern.

„Wir wollen Berlin elektrisieren“, sagte am Freitag Peter Thul, Leiter der VW-Produktkommunikation. Geladen hatte das Unternehmen zum Start des „Countdowns“ in die Platoon Kunsthalle in der Schönhauser Allee. Gemessen an der Wortwahl des Konzern-Marketings war Thuls Ankündigung fast eine Untertreibung. Nicht nur Berlin wird von Volkswagen im März unter Strom gesetzt – sondern die „Weltöffentlichkeit“. Tatsächlich werden Journalisten aus aller Welt zum ersten Mal den neuen E-Golf im Großstadtverkehr testen können. Am Freitag stand das Auto, das so aussieht wie alle Golfs, im Eingang zur Kunsthalle. Kein Modell verkauft VW häufiger, und auch in der batteriebetriebenen Version sowie als Plug-in-Hybrid soll der Golf ein Erfolg werden – zum Einstiegspreis von 34 900 Euro.

„Der Golf kann alles“, meinte Peter Thul. Und: „VW macht Ernst in Sachen Elektromobilität.“ Weil Berlin aber Erfahrung mit leeren Versprechungen hat, lassen sich Unternehmen, die hier etwas Neues ausprobieren wollen, gerne von Künstlern und Prominenten helfen. „Credibility“, Glaubwürdigkeit, ist beim Szene-Publikum das A und O. „Ich will Ihnen heute ja kein Auto verkaufen“, fügte Peter Thul hinzu und überließ es Dieter Meier und Boris Blank von der Band Yello, ihre neue App „Yellofier“ zum Elektromusik-Selbermachen zu präsentieren.

Arno Kammermeier, eine Hälfte des DJ Duos Booka Shade, suchte noch eine Parallele zwischen E-Musik und E-Mobilität: „Es sind alle Töne gespielt, es geht nur darum, sie neu zusammenzusetzen.“ Sollte heißen: Autos gibt es genug, man muss sie nur anders konstruieren. Volkswagen kann es auch – und Berlin wird es erleben.

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