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E10 kommt vielen deutschen Autofahrern nicht in den Tank.

© dapd

E10: Bauern verteidigen Biosprit

Der Kraftstoff Super E10 ist bei Autofahrern nicht sonderlich beliebt. Doch unabhängig davon, ob und wie die Motoren die neue Sorte vertragen - für teures Essen kann man den Biosprit nicht verantwortlich machen, meinen die Bauern.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat Kritik an der Industrie bei der Einführung des Biokraftstoffs E10 geübt. „Die Mineralölindustrie hat eine schlechte Einführungsstrategie gewählt und die Autoindustrie drückt sich“, sagte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner am Dienstag in Berlin. Dabei sei E10 ein guter Kraftstoff und keine Öko-Plörre.

Die Diskussion um „Tank oder Teller“ bezeichnete Sonnleitner als „einseitig“. Nur zwei bis fünf Prozent des Getreides werde für die E10-Produktion verwendet. „E10 hat mit Sicherheit keinen großen Einfluss auf die Lebensmittelpreise“, erklärte Sonnleitner. Der Preisanstieg sei vielmehr auf die anziehende Nachfrage durch die Erholung der Weltwirtschaft zurückzuführen.

„Wenn wir die Kernkraftwerke abschalten, dann brauchen wir auch die Biomasse“, bekräftigte der DBV-Präsident. Ohne Bioenergie und E10 sei eine CO2-Reduzierung nicht möglich, zudem dienten sie als Risikovorsorge. „Wir müssen die Bioenergieproduktion unbedingt erhalten“, sagte Sonnleitner. „Die Nahrungsmittelproduktion wird natürlich unsere Hauptaufgabe bleiben.“ Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums werden nur auf 240 000 Hektar der insgesamt zwölf Millionen Hektar Ackerfläche in Deutschland Getreide und Zuckerrüben für Bioethanol angebaut, das dann für E10 verwendet wird.

Unterdessen hat sich die Stimmung der Landwirte im März weiter verbessert und ist fast wieder so gut wie im Dezember 2007, wie aus der Konjunkturumfrage des DBV unter 1000 Landwirten hervorgeht. Die Investitionsbereitschaft ging indes leicht zurück. Zwar wollen die Bauern in den kommenden Monaten wieder mehr in Maschinen investieren, dafür aber deutlich weniger in Photovoltaik- oder Biogasanlagen.

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