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EADS: "Airbus hat ab sofort höchste Priorität"

Die neue Spitze des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS will den Flugzeugbauer Airbus schnellstmöglich aus der Krise bringen. Die neuen Chefs Enders und Gallois sprechen von einem "gewaltigen Unterfangen".

Amsterdam - Nach der Personaldebatte in den vergangenen Wochen und der Krise um die Lieferverzögerungen beim Super-Airbus A380 stehe das Ansehen von EADS in Frage, erklärten der deutsche Ko-Chef Thomas Enders und sein neuer französicher Partner Louis Gallois am Montag. Das Vertrauen der Kunden, Aktionäre und der Mitarbeiter in Management, Strategie und Produkte müsse wiederhergestellt werden.

Am Sonntag waren der bisherige französische EADS-Ko-Chef Noël Forgeard und Airbus-Chef Gustav Humbert zurückgetreten. Sie übernehmen damit die Verantwortung für die Lieferverzögerungen beim Prestigeobjekt A380, die EADS Mitte Juni bekannt gegeben hatte. Auch das geringe Kundeninteresse an dem aus einer existierenden Maschine weiterentwickelten Langstreckenflugzeug A350 wurde Forgeard, der bis zum vergangenen Jahr Airbus-Chef war, angekreidet. Der Franzose war zudem in die Kritik gekommen, weil er im März ein großes EADS-Aktienpaket verkauft hatte und vor dem Kurssturz der Aktie damit einen Reingewinn von 2,5 Millionen Euro gemacht hatte.

Sein Nachfolger wird nun der bisherige französische Bahn-Chef Gallois; Airbus wird fortan von dem Franzosen Christian Streiff geleitet. Enders und Gallois kündigten an, dass derzeit weitere organisatorische Veränderungen bei Airbus und EADS in Vorbereitung seien, über die baldmöglichst entschieden werde. Die aktuelle Krise zeige, dass EADS nationale Grenzen überwinden müsse, «wenn der Konzern auch in Zukunft florieren soll», hieß es in der Konzern-Mitteilung. (tso/AFP)

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