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Wirtschaft: Ecclestone legt nach

Formel-1-Chef: Gribkowsky machte mir Angst

München - Im Prozess um Schmiergeldzahlungen beim Formel 1-Verkauf hat Rennchef Bernie Ecclestone nachgelegt und dem angeklagten Ex-Bankvorstand Gerhard Gribkowsky schwere Vorwürfe gemacht. „Herr Gribkowsky war sehr gut darin, mich subtil zu bedrohen und in Angst zu versetzen“, sagte der 81-Jährige am Donnerstag am zweiten Tag seiner Zeugenvernehmung vor dem Landgericht München. Er sei in seinem Leben zwar schon mehrfach bedroht worden. „Aber so noch nie.“

Damit wurde Ecclestone deutlicher als am ersten Tag seiner Vernehmung, an dem er gesagt hatte, es habe keine direkten Drohungen durch den früheren BayernLB-Manager gegeben. Aus Sorge vor einer Anzeige bei den Steuerbehörden habe er Gribkowsky deshalb Millionen gezahlt. Die Staatsanwaltschaft geht hingegen davon aus, dass Ecclestone dem Banker 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld zahlte, um dafür zu sorgen, dass er den Verkauf der Formel 1- Anteile an den britischen Investor CVC in seinem Sinne regelte.

Die Anklagebehörde äußerte am Donnerstag Zweifel an der Glaubwürdigkeit Ecclestones. Der Formel 1-Chef hatte zuvor gesagt, nie mit seiner früheren Frau über geschäftliche Dinge gesprochen zu haben. Diese Aussage steht aus Sicht der Staatsanwaltschaft im Widerspruch zu Angaben eines anderen Zeugen. Dieser habe berichtet, Ecclestones Frau habe ihm gesagt, dass es ein Problem mit Gribkowsky gebe. Ecclestone widersprach energisch. „Sie war erbost darüber, dass ich immer noch geschäftlich tätig war. Ihr wäre es lieber gewesen, ich hätte mich schon zur Ruhe gesetzt“, sagte der 81-Jährige. Deshalb habe er nie mit ihr über seine Geschäfte gesprochen. Gribkowsky habe seine Frau aber bei Rennen getroffen. dpa

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