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Effizienprogramm: Mercedes spart sieben Milliarden Euro

Kosten runter, Umsatz rauf: Mercedes hat es geschafft. Nach dem Abbau von 9700 Stellen und dank eiserner Kostendisziplin schließt der Autohersteller das im Februar 2005 begonnene Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit schon Ende des Monats ab.

Berlin/Stuttgart - Damit schließt der Autobauer das Programm drei Monate früher als geplant ab und erreicht ein zählbares Ergebnis. Core („Costs Down, Revenue Up, Execution“) habe mit 43 000 Einzelmaßnahmen zu Einsparungen und Erlösverbesserungen von 7,1 Milliarden Euro im Vergleich zu 2004 geführt, teilte die Mercedes Car Group (Mercedes, Smart, Maybach) am Dienstag mit.

Das Umsatzrenditeziel von mindestens sieben Prozent wird Mercedes 2007 zudem wohl übertreffen. Der für das operative Geschäft verantwortliche Mercedes-Vorstand Rainer Schmückle deutete am Dienstag in Stuttgart eine operative Umsatzrendite von gut acht Prozent für die Kernsparte des Daimler-Chrysler-Konzerns an. „Es gibt keinen Grund, warum es in der zweiten Jahreshälfte schlechter laufen sollte als in der ersten“, sagte er. In den ersten sechs Monaten hatte Mercedes 8,2 Prozent erreicht. „Wir sind jetzt in einem Umfeld, wo nur noch Toyota spielt“, sagte Schmückle. Bis 2010 soll die Rendite zehn Prozent erreichen – „trotz erhöhter Aufwendungen für effizientere Antriebssysteme“.

Der Großteil der Kosteneinsparungen in den vergangenen zweieinhalb Jahren wurde nach Angaben von Mercedes nicht durch den Stellenabbau erzielt. Zwar strich der Hersteller 1200 Arbeitsplätze mehr als geplant. Insgesamt habe dies aber nur acht Prozent der Gesamtverbesserungen ausgemacht. Deutlich stärker ins Gewicht sei die Senkung von Material- und Verwaltungskosten gefallen. Für Material gab Mercedes seit 2005 eine Milliarde Euro weniger aus. Bis 2010 soll diese Kostenposition um weitere 500 Millionen zurückgehen. Im Rahmen von Core habe die Mercedes-Gruppe unter anderem auch die Stundenzahl gesenkt, die pro Fahrzeug zur Herstellung benötigt wird. Zudem habe man die Qualität verbessert, teilte das Unternehmen mit.

Mercedes-Vorstand Schmückle gab sich für die Zukunft optimistisch. Sorgen bereitet ihm allerdings der starke Euro. Der Autobauer erwägt deshalb einen Ausbau der Produktion in Amerika, wo Mercedes im Werk in Tuscaloosa bereits 15 Prozent seiner Autos baut. Dort rollen die geländegängigen Baureihen M, R und GL vom Band. Über einen Ausbau des Werks würde das Unternehmen bei einem dauerhaften Wechselkurs von 1,45 Dollar je Euro nachdenken, sagte Schmückle. Sollte der Euro auf dem erreichten Niveau von 1,40 verharren, müsse das Unternehmen versuchen, mehr bei Zulieferern in Amerika einzukaufen.

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