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Wirtschaft: Eier

Die Preise steigen dieses Frühjahr kaum – trotz Ostern

PREIS DER WOCHE

Um ungelegte Eier soll man sich nicht kümmern, sagt das Sprichwort. Leichter gesagt als getan, zumindest für Bauern und Eierhändler: Wegen der Geflügelpest in den Niederlanden gab es im vergangenen Herbst eine Menge ungelegter Eier. Die dortige Eierproduktion schrumpfte um 35 Prozent. Schließlich fielen Millionen von Legehennen der Krankheit zum Opfer. Zwar gibt es inzwischen wieder genug Eier. Doch die Nachfrage ist immer noch schwach – trotz Ostern.

Normalerweise sind Eier jedes Frühjahr heiß begehrt zum Bemalen, Backen und Verstecken. Das lässt den Preis für Hühnereier regelmäßig um einige Cent steigen. Dieses Jahr ist es anders: Die Geflügelpest hatte die Eierpreise extrem in die Höhe getrieben. Aber seit Anfang des Jahres sind die Preise wieder gesunken – um 20 Cent pro Zehnerpackung. Inzwischen haben sie fast wieder das Niveau des Vorjahres erreicht. Eine Zehnerpackung aus Käfighaltung kostet zurzeit durchschnittlich 1,10 Euro, zehn Freiland- Eier gibt es für 1,85 Euro. Doch die Preissenkung scheinen die Verbraucher offenbar noch nicht bemerkt zu haben. „Trotz Ostern ist die Nachfrage verhalten“, sagt Elke Bienentreu von der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP). Ihre Prognose: „Die Preise bleiben über die Feiertage stabil, wenn überhaupt, dann steigen sie minimal.“

Nur weiße Eier könnten knapp werden. Sie lassen sich besser färben und bemalen, werden also zu Ostern stärker nachgefragt. „Und die Hühner können es sich ja nicht aussuchen, ob sie nun weiße oder braune Eier legen“, sagt die Expertin der ZMP. Die Erfahrung zeige jedoch: Wenn keine weißen mehr da sind, kaufen die Deutschen auch braune Eier. „Was der März nicht will, das frisst der April“, sagt eine Bauernregel. Und für ein Omelette oder Frühstücksei spielt die Farbe des Eis schließlich keine Rolle.

Betrachtet man die Eierpreise langfristig, so kann man beobachten, dass Eier von Jahr zu Jahr teurer werden: Bislang liegt der Durchschnittspreis von zehn Käfigeiern im Jahr 2004 bei 1,18 Euro; 2003 lag er noch bei 1,06 Euro, 2002 bei 93 Cent und 2001 bei 94 Cent. Foto: dpa

Ragna Sieckmann

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