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Wirtschaft: Ein Bankier übernimmt die KPM Zwei Dutzend Stellen fallen weg

Berlin - Der Verkauf der Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM) an den Bankier Jörg Woltmann ist perfekt. Der bereits vor Wochen unterzeichnete Vertrag zwischen dem geschäftsführenden Gesellschafter der Allgemeinen Beamten Kasse und dem „Zwischenerwerber“ der KPM, einer Holding von Franz Wilhelm Prinz von Preußen, wurde am Montag wirksam.

Berlin - Der Verkauf der Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM) an den Bankier Jörg Woltmann ist perfekt. Der bereits vor Wochen unterzeichnete Vertrag zwischen dem geschäftsführenden Gesellschafter der Allgemeinen Beamten Kasse und dem „Zwischenerwerber“ der KPM, einer Holding von Franz Wilhelm Prinz von Preußen, wurde am Montag wirksam. Damit tritt ein „Sanierungsvergleich“ in Kraft, wonach das Land Berlin noch einmal zur Kasse gebeten wird und eine einmalige Zahlung von 300 000 Euro leistet, um bestehende Ansprüche einer Pensionskasse zu decken. Außerdem soll die landeseigene Investitionsbank Berlin der KPM ein Millionendarlehen gewähren.

Der Sanierungsvergleich sieht weiter vor, dass allenfalls zwei Dutzend Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren könnten. Derzeit zählt die KPM 173 Angestellte; den Erhalt von mindestens 150 Stellen hat der neue Eigentümer zugesichert. Jörg Woltmann erhält außerdem Grundstücke und Immobilien mit einer Nutzfläche von mehr als 23 000 Quadratmetern. Diese werden teilweise von der KPM genutzt. Dafür soll ein Kaufpreis in Höhe von elf Millionen Euro vereinbart worden sein. Die Baudenkmäler im Eigentum der IBB-Tochter GSG waren in den vergangenen Jahren für rund 26 Millionen Euro von den Stararchitekten Gerkan, Marg und Partner saniert und erweitert worden. Sie befinden sich am Rande des Tiergartens in attraktiver City-Lage.

„Dies ist die beste aller möglichen Lösungen“, sagte Wolfgang Metschurat, bei der IG Bergbau, Chemie Energie zuständig für die KPM. Der Beitrag der Belegschaft zur Sanierung bestehe in dem Verzicht auf das tariflich vereinbarte Weihnachtsgeld in den kommenden drei Jahren. Diese Zusage sei jedoch gebunden an die Umsetzung der zugesagten Investitionen in den Vertrieb der Porzellan-Produkte durch die neue Geschäftsführung. Der Verkauf ist seit einem Jahr stark zurückgegangen, weil kurz nach der Veräußerung der Porzellan-Schmiede an eine Holding um den Prinz von Preußen das neu eingesetzte Management wieder entlassen worden war. Seitdem wurde über den nun erfolgten Verkauf verhandelt.

„Die KPM bleibt auch in Zukunft an ihrem Standort erhalten“, hatte Woltmann vor kurzem dem Tagesspiegel versichert. Geplant sei aber auch, die rund um einen Hof gruppierten Immobilien zusammen mit Partnern „zu bespielen“. Außerdem will Woltmann mehrere Porzellan-Shops in Berlin einrichten. Am Brandenburger Tor in Potsdam etwa sind in einer eigenen Immobilie des Unternehmers bereits Räume reserviert. Auch am Kurfürstendamm, wo die KPM Geschäftsräume am Kempinski-Hotel aufgeben musste, wird nach neuen Ausstellungsflächen gesucht.

Der neue Geschäftsführer kommt nach Tagesspiegel-Informationen nicht aus der Porzellan-Branche. Er soll am kommenden Mittwoch zusammen mit den Plänen der neuen KPM-Eignern vorgestellt werden.

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