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Volle Kraft vor der Gasturbine. Umweltminister Peter Altmaier ist zwar studierter Jurist, kann sich aber durchaus für Technik begeistern – vor allem, wenn sie Energieeffizienz verspricht. Berliner Jugendliche warfen mit ihm einen Blick auf die Fertigung bei Siemens. Foto: dapd

© dapd

Wirtschaft: Ein bisschen Azubi

Umweltminister Peter Altmaier trifft sich mit Jugendlichen bei Siemens.

Berlin - Peter Altmaier ist seinem Traum ein Stück nähergekommen. „Ich möchte mal einen Tag lang beim Bau eines Energiesparhauses helfen, Dämmplatten anschrauben.“ Als neuer Bundesumweltminister dürfte sich künftig eine Gelegenheit dazu bieten, ist er doch seit wenigen Tagen für die Energiewende in Deutschland mitverantwortlich. Dass dieses Großprojekt im Kleinen seinen Ursprung hat, betont er am Freitag zum Auftakt der Initiative „Green Day“, mit der Jugendliche für sogenannte grüne Berufe begeistert werden sollen. „Ihr seid unsere Botschafter für die Umwelt und für unser Land“, eröffnet er den 20 jungen Leuten vor der Kulisse einer Gasturbine im Berliner Siemens-Werk.

Udo Niehage, vom Vorstand des Technologiekonzerns mit dem Thema Energiewende betraut, setzt die Berliner Schüler darüber in Kenntnis, dass unter dem Begriff grüne Jobs zu seiner Azubi-Zeit noch Jäger, Förster oder Gärtner verstanden worden sei. „Heute kann sich kein Wirtschaftszweig den Themen Umweltschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit verschließen.“ Siemens habe im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits 40 Prozent seines Umsatzes oder 30 Milliarden Euro mit Produkten aus dem Umweltbereich erlöst. Die Turbine, die hinter ihm im Bau ist, sei die effektivste der Welt. Sie könne eine Stadt von der Größe Hamburgs versorgen und produziere im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen 40 000 Tonnen weniger CO2. Er scheint zuversichtlich, dass er die Mädchen und Jungen damit begeistert. „Wenn ich in Ihre Gesichter schaue, sehe ich, dass grüne Jobs Spaß machen.“ Altmaier versucht es weniger technisch, geht auf die Jugendlichen zu, schüttelt Hände und wirbt für Siemens. „Die haben schon das Internet erfunden“, erläutert er den verblüfften Zuhörern. Schließlich sei es das Unternehmen gewesen, das vor langer Zeit Telegrafenleitungen in der ganzen Welt verlegt und so schnelle Kommunikation erst möglich gemacht habe.

Mit Internet kennt Altmaier sich aus. Wohl kein anderer Minister im Bundeskabinett twittert so leidenschaftlich wie er. Doch seine Strategie, sich den Jugendlichen über dieses Medium zu nähern, geht nicht auf. „Wer von euch nutzt Twitter?“, fragt er. Keine Antwort. Vielleicht klappt das am 12. November besser. Dann findet der bundesweite Aktionstag statt. „Da haben Sie einen Termin“, erinnert ihn Moderatorin Anke Plättner. „Da müssen Sie Dämmplatten anschrauben.“

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