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Wirtschaft: Ein Drachen zieht Frachter übers Meer

Es bedarf mutiger Ideen, um in dieser konservativen Branche etwas zu bewegen: Die Hamburger Firma Sky Sails hat einen riesigen Zugdrachen entwickelt. Erste Pilotsysteme mit einer Zugleistung von bis zu 16 Tonnen werden bereits an verschiedenen Frachtschiffen eingesetzt und sollen für eine Reduzierung des Treibstoffverbrauchs um bis zu 35 Prozent sorgen.

Es bedarf mutiger Ideen, um in dieser konservativen Branche etwas zu bewegen: Die Hamburger Firma Sky Sails hat einen riesigen Zugdrachen entwickelt. Erste Pilotsysteme mit einer Zugleistung von bis zu 16 Tonnen werden bereits an verschiedenen Frachtschiffen eingesetzt und sollen für eine Reduzierung des Treibstoffverbrauchs um bis zu 35 Prozent sorgen. Geplant sind Drachen mit einer Zugkraft von 130 Tonnen.

Die Schifffahrt ist erst spät in den Fokus der Klimaschützer gerückt, obwohl sie mit einem Ausstoß von jährlich rund 1,2 Milliarden Tonnen doppelt so viel CO2 wie der Luftverkehr produziert. Die Umweltrichtlinien der International Maritime Organization regeln bisher aber nur den Ausstoß von Schwefeldioxid. Danach müssen alle Schiffe bis 2020 anstelle von Schweröl Destillate mit einem Schwefelgehalt von maximal 0,5 Prozent nutzen oder Abgasreinigungsanlagen betreiben. Schon heute ist auf einigen Meeren wie der Nord- und Ostsee nur noch der Einsatz schwefelarmer Öle erlaubt.

Alternative Kraftstoffe wie Erdgas, Wasserstoff und Biodiesel spielen in der Schifffahrt bisher keine Rolle. So kommt die aktuelle Studie „Green Shipping“ der Hypo Vereinsbank zu dem Schluss, dass bei den zur Auslieferung bis 2013 bestellten Schiffen „keine revolutionären Treibstoffeinsparungen“ möglich sein werden. Das Flottenwachstum werde die Emissionsminderungspotentiale übersteigen.

Durch eine Optimierung bestehender Systeme lässt sich der Ausstoß der Schifffahrt um rund fünf Prozent reduzieren. Weitere zwölf Prozent können durch Energierückgewinnung eingespart werden, wenn die Abgase über Turbogeneratoren geleitet und so zur Bordstromerzeugung eingesetzt werden. Optimierungsmöglichkeiten bestehen auch bei der Gestaltung von Rudern sowie durch neue Farbanstriche, die den Wasserwiderstand verringern.Rainer W. During

Rainer W. During

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