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Wirtschaft: Ein Jahr Währungsunion - Europas Geldpolitik hat trotz Euro-Schwäche funktioniert

Wundersam. Jetzt haben wir den Euro schon ein Jahr - und die großen Katastrophen sind ausgeblieben.

Wundersam. Jetzt haben wir den Euro schon ein Jahr - und die großen Katastrophen sind ausgeblieben. Als ob es die selbstverständlichste Sache der Welt wäre: Europas Geldpolitik funktioniert. Ob gut oder schlecht steht dabei gar nicht mal großartig zur Debatte. Obwohl sich in diesem Punkt die Geister scheiden. Natürlich gehört schon ein wenig Phantasie dazu, das zinspolitische Wechselbad - die Zinssenkung vom April und die Zinserhöhung vom November - nicht als Zick-Zack-Kurs, sondern als flexible Zinspolitik zu bezeichnen. Auf alle Fälle stehen die Zentralbanker nicht im Verdacht politischer Gefälligkeiten. Sie schöpfen lediglich ihren Ermessensspielraum aus. Das bedeutet: etwas billigeres Geld, wenn es unter Stabilitäts-Aspekten akzeptabel und konjunkturpolitisch notwendig ist. Der Wechselkurs muss bekanntlich nicht interessieren. Vornehmste Aufgabe bleibt die Erhaltung dauerhafter Preisstabilität, und die ist nach wie vor gewährleistet. Umso erstaunlicher, dass sich unsere Geldpolitiker ausgerechnet wegen des Wechselkurses permanent rechtfertigen müssen. Schließlich fragt ja auch kein Mensch den US-Notenbankpräsidenten Alan Greenspan, wieso der Dollar in den vergangenen anderthalb Jahren gegenüber dem japanischen Yen über 40 Prozent an Wert verloren hat. Nein, der Euro ist trotz relativer Schwäche zum US-Dollar nicht der Verlierer des Jahres. Im Gegenteil: Euroland kommt in Bewegung. Die Fusionswelle schlägt alle Rekorde. Die Mitglieder im Euro-Club nehmen ihre Konsolidierungsbemühungen ernst. Und auch die Konjunktur meint es gut mit Euroland. So gesehen kann das Jahr 2000 ein richtig gutes Jahr für den Euro werden.

mo

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