zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Ein Milliarden-Produkt

RISIKO Das 1999 eingeführte Schmerz und Arthritis-Medikament Vioxx des drittgrößten US-Pharmakonzerns Merck & Co wurde weltweit Millionen Patienten verschrieben, bis es vor knapp einem Jahr vom Markt genommen wurde. Eine Langzeitstudie ergab, dass es das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts steigern könne.

RISIKO

Das 1999 eingeführte Schmerz und Arthritis-Medikament Vioxx des drittgrößten US-Pharmakonzerns Merck & Co wurde weltweit Millionen Patienten verschrieben, bis es vor knapp einem Jahr vom Markt genommen wurde. Eine Langzeitstudie ergab, dass es das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts steigern könne.

RICHTERSPRUCH

Das Geschworenengericht in Texas befand mit zehn gegen zwei Stimmen, dass Vioxx indirekt den Tod des 59-jährigen Triathleten Robert Ernst verursachte. Dabei war die Ausgangslage der Kläger schlecht: Ernst starb an Herzrhythmusstörungen , die aber in keiner Studie mit Vioxx in Verbindung gebracht werden. Dennoch sprach die Jury der Witwe Carol Ernst 24,5 Millionen Dollar Schmerzensgeld zu und zusätzlich einen Strafzuschlag von 229 Millionen Dollar. Gesetzliche Obergrenzen könnten die Summe am Ende auf gut ein Zehntel senken.

RECHTFERTIGUNG

Merck behauptet, zügig und verantwortlich gehandelt zu haben. Der Klägeranwalt belegte jedoch mit einer E-Mail von 1997 , dass Merck-Forscher sich zwei Jahre vor Markteinführung um Herzrisiken von Vioxx sorgten. Zwischen 1999 und 2004 spielte Vioxx jährliche Einnahmen von 2,5 Milliarden Dollar ein. Auch andere Hersteller gerieten wegen ähnlicher Medikamente unter Druck. So zog der Pharmakonzern Pfizer im April sein Schmerzmittel Bextra zurück. mod

-

Zur Startseite