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Wirtschaft: Ein Sparkassenprofi wirdBerliner Chef-Genosse

Karl Kauermann soll die erweiterte Grundkreditbank leitenVon MARTINA OHM BERLIN. Eigentlich ist der gebürtige Westfale Karl Kauermann ­ ganz wie der Vater ­ ein ausgesprochener Sparkassenmensch und immer hat Kauermann auch etwas mit Fusionen im Kreditgeschäft zu tun gehabt; von seiner Trainee-Zeit bis heute.

Karl Kauermann soll die erweiterte Grundkreditbank leitenVon MARTINA OHM

BERLIN. Eigentlich ist der gebürtige Westfale Karl Kauermann ­ ganz wie der Vater ­ ein ausgesprochener Sparkassenmensch und immer hat Kauermann auch etwas mit Fusionen im Kreditgeschäft zu tun gehabt; von seiner Trainee-Zeit bis heute.Mehr oder weniger unfreiwillig.In Berlin, wo der Sozialdemokrat seit Sommer der Finanzsenatorin als Aufsichtsratsvorsitzender der Gasag zur Seite steht, übernimmt Kauermann nun eine zweite Verantwortung als Chef der neuen Grundkreditbank eG Köpenicker Bank; mit dann 1100 Mitarbeitern und rund 13 Mrd.DM Bilanzsumme unter den deutschen Genossenschaftsbanken die Nummer drei.Vor zwei Wochen hat der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Hessischen Landesbank (Helaba) und bis dieser Tage Chef der ­ auch durch Fusion entstandenen ­ neuen Kasseler Sparkasse ­ seinen Vertrag unterschrieben.Anfang des Jahres löst er Bedo Panner ab, der wieder zur Zentrale in die DG Bank nach Frankfurt zurückkehrt. Nur aushilfsweise hatte Panner seine Dienste als Interimschef der GKB zur Verfügung gestellt.Von vornherein war klar, wenn die gröbsten Hürden genommen sind, die Geschäfte von GKB und Köpenicker Bank nach den finanziellen Turbulenzen wieder einigermaßen rundlaufen und die beiden außerordentlichen Vertreterversammlungen von Köpenicker Bank und Grundkreditbank am 10.und 11.Dezember der Fusion zugestimmt haben, kehrt der beurlaubte DG Bank-Vorstand zum Jahreswechsel nach Frankfurt in die Zentrale zurück. Gemeinsam mit Gert Schemmann von der DG Bank, Maximilian Bauer (GKB), Helmut Beyer und Andreas Fellmann (beide von der Köpenicker Bank) wird also der promovierte Wirtschaftswissenschaftler und Sparkassenprofi Karl Kauermann vom neuen Jahr an die "Berliner Regionalbank mit mittelständischer Struktur" leiten.Bernd Goldmann übrigens, bislang Chef der ebenfalls in Schwierigkeiten geratenen Köpenicker Bank bleibt dem fusionierten Institut zwar langfristig erhalten ­ allerdings nur als Generalbevollmächtigter und nicht ­ wie zunächst geplant ­ als Vorstand.Im September hatte das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen einen Abberufungsbescheid veranlaßt. Bernd Thiemann, Vorstandsvorsitzender der DG Bank, Zentralinstitut der Genossenschaftsbanken, hat den 51jährigen Kauermann, zeitweise als Anwärter auf den Chefposten der Postbank und auch als Nachfolger von WestLB-Chef Friedl Neuber im Gespräch, für die Grundkreditbank gewinnen können.Kauermann ­ mit Ausnahme eines Gastspiels bei der Gesellschaft für Zahlungssystem immer im Sparkassensektor in verantwortlicher Position tätig ­ gilt als entscheidungsfreudig, durchsetzungsfähig und arbeitet, wie er sagt, ausgesprochen gern.Für Berlin der richtige Mann.1995 war er als Helaba-Chef in die Schlagzeilen geraten.Im erbitterten Streit mit seinem Verwaltungsratschef Adolf Schmitt-Weigand, seit Jahren auch Präsident des regionalen Sparkassenverbandes Hessen-Thüringen, um den "richtigen" Fusionspartner für die Helaba traten am Ende beide Kontrahenten zurück.Wunschpartner von Kauermann waren NordLB und Bayerische Landesbank; und auch mit der WestLB hätte er gemeinsame Sache geamcht.Ein Zusammenschluß nur mit der NordLB ­ "als Juniorpartner und strategisch isoliert" kam für ihn nicht in Frage.Ausgestattet mit einer großzügigen Abfindung und stattlichen Rente zog sich Kauermann nach Kassel zurück, wo er schon einmal die Kreissparkasse geleitet hatte.Dabei war jedem klar: Eine Dauerlösung ist das für Kauermann nicht.

MARTINA OHM

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