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Wirtschaft: Ein Traum zerplatzt - aber den Caesar-Salat kriegt man schon lang woanders besser (Kommentar)

Planet Hollywood, Fashion Cafés, das All Star Café: Die modernen, lärmigen und schicken Burger-Restaurants der neunziger Jahre, in denen das Personal gelegentlich Square-Dance-Aufführungen absolvierte oder zur Happy Hour zwei Drinks statt einem über den Tisch schob, stecken in der Krise. Das Unternehmenskonzept, den Namen der Eigentümer - wie Bruce Willis, Sylvester Stallone, André Agassi oder Naomi Campbell - zur Marketingstrategie zu machen, funktioniert nicht mehr.

Planet Hollywood, Fashion Cafés, das All Star Café: Die modernen, lärmigen und schicken Burger-Restaurants der neunziger Jahre, in denen das Personal gelegentlich Square-Dance-Aufführungen absolvierte oder zur Happy Hour zwei Drinks statt einem über den Tisch schob, stecken in der Krise. Das Unternehmenskonzept, den Namen der Eigentümer - wie Bruce Willis, Sylvester Stallone, André Agassi oder Naomi Campbell - zur Marketingstrategie zu machen, funktioniert nicht mehr. Und: Anscheinend hat die internationale Spaßgesellschaft kein ungestilltes Bedürfnis mehr, die Nähe zum Lieblingsstar durch das Essen eines mäßig gebratenen Fleischklopses und das gleichzeitige Betrachten von Filmschnipseln herzustellen.

Die Welt ist komplizierter geworden. Bessere Hamburger oder üppigere Caesar-Salate kann man heute auch in der Kneipe um die Ecke bekommen - da sind sie billiger, der Weg ist kürzer, und die Gaststätte ist in der Regel gemütlicher. Neue Produkte aber hat sich der Vater der Planet-Hollywood-Idee, Robert Earl, nicht einfallen lassen. Earl - der Erfinder der Hard Rock Cafés - setzte immer auf dieselbe Masche und dasselbe Essen: Nach den Filmstars sollten Models, danach die Größen des internationalen Sports dem Unternehmenskonzept einen neuen Kick geben. Doch die bevorzugte Kundschaft der glamourösen Interkontinentalgaststätten - die reisende Jugend der Welt - ist durch Asienkrise, den hohen Dollarkurs und die Depression in Japan merklich geschwächt. Und: Auch Stars können die Betriebswirtschaft nicht außer Kraft setzen. Planet Hollywood expandierte zu schnell, das Essen war zu teuer, der Service zu schlecht. Immer mehr Besucher aßen nicht gut, fühlten sich nicht wohl und verweigerten auch den Kauf von T-Shirts, Baseball-Kappen und Rucksäcken made in Hollywood. Jetzt werden Restaurants geschlossen, die alten Aktionäre werden im Schutz des amerikanischen Konkursrechtes quasi enteignet. Eines ist sicher: Die neue Geldspritze, die Planet Hollywood jetzt noch einmal das Weitermachen ermöglicht, ist nur der Anfang der Sanierung. Und sie wird nur dann richtig investiert sein, wenn das Unternehmen Planet Hollywood sich neu erfindet.

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